Worauf wir bei der COP29 achten sollten
News vom 11. Nov. 2024
News vom 19. März 2021
Der Wert des Wassers steht am 22.03.2021 im Mittelpunkt des Weltwassertags. Wie kann dieser Wert definiert und sichtbarer werden, um die globalen Wasserressourcen besser zu schützen? Zwölf Forschungsprojekte der BMBF-Fördermaßnahme GRoW verdeutlichen, wo Wasser nachhaltiger eingesetzt werden kann.
Die globale Wasserkrise zählt längst zu den großen Herausforderungen der Gegenwart, ausgelöst durch menschliches Verhalten. Die mehr als 300 Beteiligten aus Forschung, Politik und Praxis, die an den internationalen GRoW-Projekten mitwirken, haben innovative Ansätze entwickelt, um den Wert von Wasser zu messen, Risiken von zunehmender Wasserknappheit zu erkennen und Lösungen aufzuzeigen, wo und wie wir Wasser besser einsetzen können. Die Forschenden fordern Politik und Praxis dazu auf, den Wert des Wassers in allen Entscheidungen zu berücksichtigen. Dafür sollten die Chancen der Digitalisierung konsequent genutzt und Fernwirkungen von Wassernutzung, zum Beispiel über den Wasserfußabdruck in globalen Lieferketten, berücksichtigt werden. Damit der Wert des Wassers in Entscheidungsprozesse einfließen kann, sind zudem gute Governance-Strukturen notwendig, in denen Entscheidungen wissenschaftlich fundiert und transparent getroffen werden.
Werkzeuge, die Forschende des GRoW-Projektes WELLE entwickelt haben, ermöglichen es Unternehmen nun besser, ihren Wasserfußabdruck zu bestimmen. Das Projekt fand heraus, dass bei vielen Unternehmen mehr als 95 Prozent des gesamten Wasserverbrauchs bei der Herstellung von Produkten durch die Energiebereitstellung und durch die Zuliefermaterialien entsteht. Wenn der Wert des Produktionsfaktors Wasser an allen Stellen der Lieferketten sichtbar wird, können Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um die Wasserknappheit an lokalen Brennpunkten ihrer Wertschöpfungsketten zu verringern. Beispiele sind Kooperationen mit Zulieferern, eine Berücksichtigung des Wasserfußabdrucks in der Produktentwicklung (Ecodesign) oder eine nachhaltige Beschaffung von wassereffizienten Materialien.
Der weltweit größte Verbraucher der global verfügbaren Wasserressourcen ist mit Abstand die Landwirtschaft. „Wir entwickeln Instrumente, um die Effizienz der landwirtschaftlichen Wassernutzung weltweit zu beobachten und zu bestimmen. So können wir globale Hotspots im Wassermanagement in der Landwirtschaft aufzeigen, die Auswirkungen auf Nahrungsmittelproduktion, Ökosysteme und Energieerzeugung haben“, sagt Wolfram Mauser, Koordinator des GRoW-Projekts VIWA, Lehrstuhl für Geographie und geographische Fernerkundung, LMU.
Auch bei der Energiewende ist Wasser ein bedeutsamer Faktor: für die Gewinnung von mineralischen Rohstoffen werden beachtliche Wassermengen benötigt – und das oftmals in Regionen, die bereits unter Wasserstress leiden. Fallstudien und globale Modellierungen im GRoW-Projekt WANDEL zeigen, dass Strategien zur Energiewende nicht nur das Potenzial haben, Treibhausgasemissionen zu mindern, sondern auch den Wasserbedarf mit berücksichtigen müssen. So kann vermieden werden, dass saubere Energie auf Kosten von bereits knappen Ressourcen in wasserarmen Regionen der Welt erzeugt wird.
Die Fördermaßnahme GRoW des Bundesministeriums für Bildung und Forschung umfasst 12 internationale Kooperationsprojekte mit 90 Partnerinstitutionen in Deutschland und mehr als 40 Fallstudien weltweit, an denen über einen Zeitraum von drei Jahren etwa 300 Forscher/-innen, Praktiker/-innen und Stakeholder/-innen beteiligt sind. Ein zentraler Aspekt sind Beiträge zur Erreichung der Ziele der Nachhaltigen Entwicklung, insbesondere des SDG 6 („Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für Alle gewährleiten“). Ihre Erkenntnisse zum Schutz der Wasserressourcen in einer globalisierten Welt haben die mehr als 300 Mitwirkenden an den GRoW-Projekten in übergeordneten Empfehlungen veröffentlicht. adelphi leitet das Vernetzungs- und Transfervorhaben GRoWnet, das die GRoW-Forschungsaktivitäten begleitet. GRoWnet zielt auf die Identifikation und effektive Nutzung von Synergien zwischen den Verbundprojekten ab. Vor diesem Hintergrund unterstützt adelphi die Projektvorhaben aktiv beim Transfer ihrer Forschungsergebnisse und Lösungsangebote in Politik und Praxis.
Kontakte zu den einzelnen Forschungsverbünden finden Sie auf der GRoW-Website. Ansprechpartnerin: Elsa Semmling, grownetadelphi [dot] de (grownet[at]adelphi[dot]de).