In den USA droht ein klimapolitischer Albtraum
Kommentar von Dennis Tänzler
News vom 27. Febr. 2012
Am 23. Januar 2012 trafen sich regionale Experten in Bogotá, Kolumbien, um die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Sicherheit sowie nationale und regionale Ansätze zur Bearbeitung von Klimafolgen zu diskutieren. Der Regionaldialog wurde von adelphi, dem Zentrum für internationale Beziehungen (CEI) und der Forschungsgruppe zu bewaffneten Konflikten und Friedensförderung (ConPaz) an der Universidad de los Andes in Kolumbien durchgeführt und durch das Auswärtige Amt unterstützt.
Von den Folgen des Klimawandels und der Variabilität wird die Andenregion im weltweiten Vergleich eine der am stärksten betroffenen Regionen sein. Die Gründe hierfür liegen insbesondere in vergleichsweise starker Erwärmung, häufiger auftretenden Extremwetterereignissen, Niederschlagsvariabilität und veränderter Zyklen des El Niño. Der Gletscherschwund beeinträchtigt bereits die Wasser- und Energieversorgung in weiten Teilen der Region.
Im Mittelpunkt des Dialogs stand die Vulnerabilität lokaler Gemeinden der Andenregion. Diese wurde jüngst wieder durch Überflutungen in Kolumbien deutlich. Die bereits seit langem bestehende strukturelle Armut, Marginalisierung und soziale Ungleichheit verschärfen die Vulnerabilität zusätzlich.
Die Teilnehmer des Regionaldialogs sprachen drei grundlegende Empfehlungen bezüglich nationaler und subnationaler Reaktionen auf den Klimawandel aus: Erstens sei es unerlässlich, die Debatte nicht nur auf das Konzept staatlicher Sicherheit, sondern vor allem auf die Sicherung des Wohlergehens und der Lebensgrundlage der Bevölkerung zu richten. Zweitens bestehe ein dringender Bedarf, zusätzlich zu kurzfristigen Notfallplänen permanente proaktive und präventive politische Maßnahmen zu verabschieden. Drittens müssen nationale und lokale Kapazitäten gestärkt werden, um Klimafolgen zu bearbeiten.
Regionale Kooperationen sowohl innerhalb der Andenregion als auch in Lateinamerika als Ganzes sind ausschlaggebend, um den Klimarisiken erfolgreich entgegen zu wirken. Eine der wichtigsten Empfehlungen des Regionaldialogs diesbezüglich lag in der Etablierung eines Netzwerkes mit ökoregionalem Ansatz und bestehend aus Akteuren des Privatsektors, der Zivilgesellschaft sowie Regierungsorganisationen. Dies kann auf den bereits bestehenden regionalen Institutionen aufbauen und diese ergänzen.
Weitere Informationen:
Policy-Brief
www.adelphi.de/files/upl…
Die Initiative Klimawandel und Sicherheit des Auswärtigen Amtes
www.krium.de/index.php?o…
Projekt
www.adelphi.de/de/servic…