COP29: Klimasicherheit im Dienste des Menschen
toda.org, 19. November 2024 (in Englisch)
News vom 20. Okt. 2021
Für ein globales Problem wie die Klimakrise benötigen wir große Hebel, um spürbare Ergebnisse zu erhalten. Klimapolitik und Klimafinanzierung sind zwei solcher Hebel und zwei von adelphis wichtigsten Themen.
Die Klimakrise schreitet fort und entschiedenes Handeln wird immer dringender. In diesem Kontext treffen sich Staatsoberhäupter, internationale Institutionen und Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt in Glasgow zur COP26. Doch Klimaschutz ist nicht auf hochkarätige Gipfel begrenzt – tatsächlich findet die meiste Arbeit vor und nach UN-Konferenzen statt. Von lokalen Initiativen über städtische und nationale Politik bis hin zu staatsübergreifenden Netzwerken: Millionen von Menschen arbeiten daran, die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu beschleunigen. Zwei wichtige Hebel für diese Transformation sind Klimafinanzierung und Klimapolitik auf allen Ebenen. adelphi ist in diesen Bereichen mit einer großen Bandbreite an Projekten aktiv.
Die Folgen der Klimakrise sind global und benötigen eine globale Antwort, aber lokale und staatliche Akteur*innen sind weit davon entfernt, machtlos zu sein. Sie können sich für Klimaneutralität einsetzen: in ihrer Rolle als Konsumenten aber auch durch ihre Möglichkeiten, den Zugang zu Ressourcen zu regulieren, Bürgerinnen und Bürger zu beraten und anzuleiten sowie anderen Beteiligten durch Gesetze und Vorschriften einen Rahmen zu setzen. Auf der nationalen und subnationalen Ebenen findet die eigentliche Transformation statt. Staatliche und kommunale Entscheidungstragende haben die Möglichkeit und die Verantwortung, die Resilienz ihrer Gemeinden gegenüber den Folgen der Klimakrise zu erhöhen, nachhaltiges Verhalten zu fördern, eine kohlenstoffarme und klimaresiliente Transformation voranzutreiben und nichtstaatliche Initiativen zu unterstützen.
Wir tragen zu staatlichen Planungsprozessen bei und bewerten klimapolitische Instrumente, von national festgelegten Beiträgen nach dem Pariser Übereinkommen bis zu langfristigen Strategien. Wir helfen Städten, Gemeinden und anderen sub-staatlichen Akteur*innen, ihr enormes Potenzial für lokalen Klimaschutz zu entwickeln. Wir analysieren bestehende Klimapolitik, um Lehren daraus zu ziehen und Best-Practice-Beispiele zu finden, optimieren nationale Unterstützungsprogramme und beraten Entscheidungstragende bei der Umsetzung ihrer Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung. Auf verschiedenen Ebenen erleichtern wir das Lernen unter Gleichen und den Dialog, und in all unseren Bemühungen ist uns wichtig, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen, um so gegenseitiges Lernen zu ermöglichen.
Während die Folgen des Klimawandels immer stärker zu spüren sind, preschen viele Städte mit ehrgeizigen Plänen voran. Oft haben sie gar keine andere Wahl, sie gelten als „Umsetzer“ der Energiewende. Um ihre Klimaziele erfolgreich umzusetzen, blicken viele von ihnen über die eigenen Stadtgrenzen hinaus und suchen einen Ideenaustausch in größeren Netzwerken. Europa spielt dabei eine immer stärkere Rolle. Ein gesamteuropäischer Dialog zum Klimaschutz kann wichtige Impulse dafür liefern, lokale Klimaziele zu erreichen. Das Beispiel BEACON zeigt, dass bewährte Ansätze in ganz Europa genutzt werden können. Denn für den Schutz unseres Klimas spielt die Größe keine Rolle.
Die Treibhausgasneutralität in Deutschland und der EU bis 2050 verlangt eine umfassende Transformation der Energiesysteme. Um die ins Stottern geratene Energiewende wiederzubeleben und zu gestalten, brauchen Entscheidungstragende eine evidenzbasierte, wissenschaftliche Grundlage. Das interdisziplinäre Projekt Ariadne verknüpft detaillierte Kenntnisse der einzelnen deutschen Wirtschaftssektoren mit einer sektorübergreifenden Perspektive und verbindet langfristige Technologieoptionen mit Governance und Regulierung.
Innerhalb dieses Projekts fokussieren wir uns auf die Sektoren Industrie und Wärmeversorgung. Wir bringen Stakeholder an einen Tisch und sorgen für einen kontinuierlichen Austausch zwischen Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Mit interaktiven Formaten und partizipativen Methoden bauen wir eine Brücke zwischen der Forschung und unterschiedlichen Perspektiven aus der Praxis.
Die Produktions- und Konsummuster von heute belasten das Klima und die Umwelt – von der lokalen bis zur globalen Ebene. Damit bereits vorhandene emissionsarme und umweltfreundliche Technologien genutzt werden, braucht es jedoch den richtigen Rahmen und ausreichende Finanzierung. Grüne Investitionen haben ganz spezielle Merkmale, und ihre Bedeutung wird weiter wachsen. Doch die Märkte und Bedingungen für nachhaltige Finanzprodukte sind oft unterentwickelt. Finanzinstitute, Investor*innen und Unternehmen haben keine ausreichenden Kapazitäten, um die Risiken und Chancen des grünen Wachstums in entsprechenden Investmentprodukten abzubilden.
Wir arbeiten mit Finanzinstituten und politischen Entscheidungstragenden zusammen, um nachhaltige Finanzströme zu stärken. Wir stellen sicher, dass Finanzinstitute Nachhaltigkeit in den Kern ihrer Geschäftsführung integrieren, und beraten bei der Gestaltung eines politischen Rahmens, der eine nachhaltigen Finanzierung fördert. Wir forschen und entwickeln umsetzbare Empfehlungen, beraten zu nachhaltigen Finanzprodukten und unterstützen unsere Auftraggeber dabei, die nötige Expertise für eine Nachhaltigkeitswende im Finanzsektor aufzubauen.
Der International Development Finance Club (IDFC), eine Gruppe von 26 nationalen und regionalen Entwicklungsbanken aus der ganzen Welt, hat sich verpflichtet, die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) und des Pariser Klimaabkommens zu finanzieren.
Die IDFC Climate Facility, die von adelphi unterstützt wird, leitet die Mitglieder des IDFC darin an, ihre Klimafinanzierung zu erweitern und zu verbessern und in Einklang mit den Zielen des Pariser Übereinkommens zu bringen. Dafür verbessert sie insbesondere den Wissensaustausch zwischen Mitgliedern, baut Kapazitäten zu klimarelevanten Themen auf und erleichtert den Zugang zur Vorbereitung und Finanzierung von Projekten.
Die Europäische Kommission will die Finanzindustrie als Hebel nutzen, um die ehrgeizigen Ziele des Europäischen Grünen Deals zu erreichen. Ein wichtiges neues Werkzeug dafür ist die „EU-Taxonomie“ für nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten. Ab 2022 werden viele europäische Unternehmen und Finanzinstitute diese Taxonomie nutzen müssen, um die Nachhaltigkeit ihrer Produkte und Dienstleistungen zu bemessen. Doch es gibt noch ein paar Hindernisse. Diese werden mit der European Sustainable Finance Survey identifiziert und es werden Handlungsempfehlungen gegeben, um sie zu überwinden.
adelphi wird diese Hebel weiterhin nutzen, um beim Übergang in eine nachhaltige Zukunft zu helfen. In Zusammenarbeit mit einem wachsenden Netzwerk von Partner*innen und Auftraggeber*innen entwickeln die Fachleute von adelphi Ideen und fördern Dialoge, beraten Entscheidungstragende und unterstützen die Umsetzenden.
Folgen Sie uns auf LinkedIn und Twitter, um über unsere Projekte auf dem Laufenden zu bleiben, und treffen Sie uns auf der COP26 in Glasgow, zum Beispiel vom 1. bis zum 12. November am IDFC-Pavillon.
Ansprechpersonen: hausotteradelphi [dot] de (Tobias Hausotter), kirschadelphi [dot] de (Kathrin Kirsch), agsteradelphi [dot] de (Rainer Agster).