Nach Baku - die COP braucht endlich wieder ein Heimspiel
Kommentar von Dennis Tänzler
News vom 17. Juni 2022
Eine Auswahl von 29 Kleinst-, kleinen und mittelständischen Unternehmen (KKMU) aus Malawi und Sambia, die sich für die biologische Vielfalt einsetzen, nehmen am Biodiversity Finance Accelerator (BioFA) teil. Er unterstützt sie dabei, ihre Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln und zu skalieren.
Eine internationale Expert*innen-Jury hat 29 biodiversitätsfreundliche Unternehmen aus Malawi und Sambia für das neunmonatige Förderprogramm Biodiversity Finance Accelerator (BioFA) ausgewählt. Im Rahmen des Programms werden die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Geschäftsmodelle zu verfeinern, Zugang zu Finanzierung zu erhalten und ihr Unternehmen zu skalieren. Biodiversitätsfreundliche Unternehmen zeichnen sich durch Geschäftsmodelle aus, die auf die Erhaltung und Wiederherstellung von Ökosystemen ausgerichtet sind und somit positive Auswirkungen auf die biologische Vielfalt haben.
Die teilnehmenden Unternehmen haben ein mehrstufiges Auswahlverfahren durchlaufen, bei dem sie mit insgesamt 143 Bewerbenden konkurrierten. Der BioFA zielt darauf ab, die ausgewählten Unternehmen mit innovativen Methoden und einem auf Peer-Learning ausgelegten Programm beim Aufbau von Kapazitäten zu unterstützen. Während des Programms werden die Unternehmen ihr Geschäftsmodell stärken und Finanzpläne entwickeln, um Zugang zu externer Finanzierung zu erlangen. Darüber hinaus werden sie an Vernetzungs- und Austauschformaten wie Round Tables zur biologischen Vielfalt teilnehmen. Dadurch soll die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen und Sektoren gefördert werden.
Viele der ausgewählten Unternehmen stellen Ressourcenalternativen bereit, indem sie nachhaltige Briketts aus Biomasse oder landwirtschaftlichen Abfällen herstellen. INNORET, Greenspa, Youth Progressive Environmental Solutions und Chaca Rice Processing Initiative produzieren Briketts aus Sägemehl, Reishülsen oder Mais. Central Engineering Workshop und Maravi Charcoal bieten ebenfalls kostengünstige Maschinen zur Herstellung von Öko-Briketts an. Das Unternehmen ZASOLAR hat neben nachhaltiger Holzkohle auch Solarlaternen oder Hausenergieanlagen im Angebot. Gasbes Energy konzentriert sich auf die Schaffung eines Netzwerks von Biogasproduzent*innen und -nutzer*innen und verkauft auch Produktionsanlagen. Durch die Bereitstellung von Alternativen zu Brennholz oder Holzkohle fördern diese Unternehmen die Biodiversität, in dem sie der zunehmenden Entwaldung in Malawi und Sambia entgegenwirken.
Nachhaltige Landwirtschaft ist ein weiterer Bereich, in dem die ausgewählten Unternehmen positiv zur Biodiversität beitragen. Tac-Maz Sustainable Ventures und Kaoma District Women Development Association versorgen die umliegenden Gemeinden mit Saatgut, Nutzpflanzen und Vieh und fördern gleichzeitig nachhaltige Anbaumethoden. Mwachrimu Farms Foundation baut Bio-Bohnen an, während Malaika Enterprise Bio-Pilze herstellt. Environmental Industries, Greencare Eco Solutions und Twalima Agro Solutions stellen organischen Dünger und Kompost aus Abfällen her und wirken damit chemischen Düngemitteln entgegen. Sustainable Farming Solutions bietet lokalen Kleinbauern und Kleinbäuerinnen Zugang zu Märkten, während sich Gailsea Innovation Limited auf die Unterstützung von Fischfarmen konzentriert, um die negativen Auswirkungen auf natürliche Gewässer zu begrenzen. Junior Agripreneur Hub Africa schult junge Agrarunternehmer*innen in nachhaltigen landwirtschaftlichen Methoden.
Unternehmen wie Forest Africa Zambia Limited sowie Green Basin Naturals produzieren Säfte, Öle, Seifen und Öko-Briketts aus einheimischen Früchten. Win Link General Dealers verwendet organische Abfälle, um Schulkreide auf chemischer Basis durch eine nachhaltige Alternative zu ersetzen. Kasenge Agro Solutions und Queens Bee Products Limited haben sich auf die Herstellung von Honig und Bienenwachs spezialisiert. African Honey and Food Products, Livingstonia Beekeepers Enterprises und Nature Save bieten umweltfreundliche Imkereiprodukte an.
Andere Unternehmen bieten finanzielle Unterstützung für landwirtschaftlich Beschäftigte, wie Agwenda Women Input Loan Initiative, Ökotourismus und Fischereierhaltung, wie Alinafe Online Limited, und Aufforstung, wie Diamond Touch Limited.
Das BioFA-Projekt wird von adelphi research in Zusammenarbeit mit der Lilongwe University of Agriculture and Natural Resources (Malawi) und dem Women's Entrepreneurship Access Centre – WEAC (Sambia) durchgeführt. Das Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI), die vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt wird.
Kontakt: Julia Rohe-Frydrych