Erste virtuelle Studienreise mit den USA

Three wind mills standing offshore at sea near Amager Beach Park in Denmark, with a sail boat sailing in front

Seit zehn Jahren gibt es Offshore-Windenergie vor Deutschlands Küsten – welche Erfolge, Misserfolge und Erkenntnisse lassen sich aus der letzten Dekade ableiten? Dies war eine der Leitfragen der ersten virtuellen Studienreise im Rahmen des Energiedialogs der Bundesregierung mit den USA.

16.06.2020

Das Format „virtuelle Studienreise“ wurde erstmals durchgeführt, als (provisorischer) Ersatz für eine ursprünglich für dieselbe Woche geplante viertägige physische Studienreise mit Stationen in Berlin, Cuxhaven, Helgoland und Hamburg, die aufgrund der Pandemie nicht stattfinden konnte. Das für die physische Studienreise bereits im Detail geplante Programm wurde von den Projektpartnern RENAC und adelphi systematisch an die Anforderungen eines virtuellen Formats angepasst. Dazu gehörten eine akribisch vorbereitete Moderation, 18 Live-Umfragen für die Teilnehmenden, vier Arbeitsgruppen, in denen die Teilnehmenden ihre Erkenntnisse aus der Veranstaltung selbst ausgearbeitet haben, Break-Out-Räume zum Netzwerken während der Pausen sowie eine kontinuierliche Betreuung der kollektiven Chatfunktion mit Vertiefung in bilateralen Chats mit einzelnen Teilnehmenden.

Hochrangiger Austausch

An dem exklusiven Austausch nahmen Entscheidungsträger/-innen und Expert/-innen des Offshore-Sektors der USA teil – unter anderem vom Bureau of Ocean Energy Management (BOEM), der Maryland Energy Administration und unterschiedlichen Behörden von New York City und New York State. Darüber hinaus gab es Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Netzbereich (ISO New England, New York Transco, PJM Interconnection), von Nicht-Regierungsorganisationen (NERC, VMA, MAREC) und aus dem Privatsektor (RWE, The Business Network for OSW) sowie einen Senator des New Hampshire State Senate.

Experten und Expertinnen aus dem BMWi, deutschen Behörden, Verbänden, ÜNBs und Unternehmen hielten informative Präsentationen, stellten sich den Fragen der Teilnehmenden und nutzten die Kaffeepausen zum Networking. Inhaltlicher Fokus des Austauschs lag auf dem regulatorischen und politischen Rahmen für Offshore-Windenergie in Deutschland, der Netz- und Flächenplanung für Offshore-Windenergie, den lokalen wirtschaftlichen Effekten von Offshore-Windenergie sowie dem Ausblick auf 2030 und 2040.

Feedback der Teilnehmer

„Exzellent, sehr gut, besser als erwartet“ – so lautete das äußerst positive Feedback der Teilnehmer/-innen. Alle Teilnehmenden bestätigten, dass sie die Erkenntnisgewinne erzielen konnten, die sie vorab erwartet hatten. 95 Prozent von ihnen würden wieder an solch einem virtuellen Format teilnehmen.

Offshore Studienreise Evaluierung

Eine Sorge im Vorfeld war, dass ohne die persönlichen Gespräche und Besuche vor Ort die Studienreise das Gesamterlebnis stark beeinträchtigt würde. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass dies nicht der Fall war. Der Verlust an physischen Erlebnissen wurde durch einen verstärkten Fokus auf Wissensvermittlung, durch die minutiöse Vorbereitung und die professionelle Umsetzung ausgeglichen. Unter einigen Aspekten hat sich das virtuelle Format sogar als überlegen erwiesen: Zum Beispiel ist das „Zeit-Leistungs-Verhältnis“, also das Verhältnis zwischen Zeitinvestition und gewonnen Erkenntnissen sowie Kontakten, aus Sicht mancher Teilnehmenden günstiger.

Hintergrundinformationen zur Veranstaltung

Die Veranstaltung wurde von adelphi, der Renewables Academy (RENAC) und den Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (GACC) im Rahmen des Projekts „Energiepolitischer Dialog Deutschlands mit Australien, Kanada, Neuseeland und den USA“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) organisiert.

Ansprechpartner: Raffaele Piria und Pia Kerres