
Nach der Hitze ist vor dem Arbeitskampf
Kommentar von Vivianne Rau
News vom 29. Nov. 2013
Experten europäischer Regierungen, Vertreter regionaler und lokaler Verwaltungen sowie privater Unternehmen diskutierten im November ihre Erfahrungen mit emissionsmindernden Strategien. adelphi moderierte den internationalen Fachdialog in Warschau.
Die Transformation hin zu einer emissionsarmen Wirtschaft in Mittel- und Osteuropa ist zentral für das Erreichen der Emissionsziele der Europäischen Union bis 2050. Sie kann darüber hinaus auch bedeutende gesellschaftliche und ökonomische Vorteile bringen: eine geringere Abhängigkeit von Energieimporten, erhöhte Ressourceneffizienz, verbesserte Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Arbeitsplätze. Unverzichtbar ist eine enge Zusammenarbeit mit der regionalen und lokalen Ebene sowie der Wirtschaft.
Daher standen bottom-up-Ansätze im Zentrum des Workshops ”Exchange of knowledge and experience for the implementation of low carbon strategies in Poland and Central and Eastern Europe”, der am 13. November in Warschau stattfand. Rund 100 Teilnehmer/innen diskutierten Chancen und Herausforderungen, welche sich Akteuren auf sub-nationaler Ebene sowie in verschiedenen Wirtschaftssektoren bei der Implementation von Dekarbonisierungsstrategien bieten. Für ein erfolgreiches Handeln auf diesen Ebenen sind förderliche Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene zentral.
Städtenetzwerke sind wichtig für die Förderung des Wissenstransfers
Den Workshop eröffnete Jos Delbeke, Generaldirektor für Klimapolitik der Europäischen Kommission. Im Rahmen der ersten Diskussionsrunde präsentierten der Beauftragte der Deutschen Bundesregierung für die Energiewende, die Delegationsleiter des Vereinigten Königreiches und Belgiens für die zeitgleich stattfindende Konferenz der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) sowie eine Vertreterin Litauens, das aktuell die EU Ratspräsidentschaft innehat, nationale Strategien und Unterstützungsprogramme für lokale Initiativen und die Wirtschaft.
Das zweite Panel gab den Städtevertretern/innen Raum für praktischen Erfahrungsaustausch. Die Vorreiter von Low-Carbon-Strategien zeigten auf, wie sie Stakeholder in den Prozess einbinden und die Finanzierung der Maßnahmen gewährleisten. Die Panelisten bekräftigten die Bedeutung von Städtenetzwerken zur Förderung des Wissenstransfers.
Die dritte Diskussionsrunde brachte die Perspektive des Privatsektors ein. Die Wirtschaftsvertreter/innen legten Best Practice Beispiele für emissionsmindernde Maßnahmen aus ihren, für eine erfolgreiche Transformation zentralen, Sektoren dar. Ferner betonten sie die Wichtigkeit eines verlässlichen und langfristigen rechtlichen Rahmenwerks für Investitionen.
Der Workshop wurde von adelphi in Kooperation mit der Polish National Energy Conservation Agency (KAPE), im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), organisiert und durchgeführt.
Dokumentation des Workshops in einem Dokument
Die Präsentationen des Workshops gibt es unter http://low-carbon.adelphi.de zum Download