Grüne Fassade, braune Agenda: Wie die populistische Rechte die Klimaanpassung bedroht
Kommentar von Lara Helen Möllney, Vivianne Rau
News vom 29. Sep. 2022
Die Berlin Climate and Security Conference (BCSC) ist ein globales Forum, das wichtige Akteur*innen zusammenbringt, die daran arbeiten, die Auswirkungen des Klimawandels auf den internationalen Frieden und die Sicherheit besser zu bewältigen. Im Oktober findet sie zum vierten Mal statt.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dauert unvermindert an. Die daraus entstandene Energie- und Ernährungskrise sorgt weltweit für Unsicherheit und Leid. Und der Klimawandel verschlimmert diese Bedrohungen nur noch, in dem er bestehende Konflikte weiter antreibt und neue entfacht. Hinzu kommen immer häufiger auftretende Extremwettereignisse wie schwere Regenfälle, gewaltige Überschwemmungen und unerträgliche Hitzeperioden, die alle Staaten auf die eine oder andere Weise herausfordern.
Der Titel für die diesjährige Berliner Konferenz zu Klima und Sicherheit: „Climate – Conflict – Clash of Crises: Weathering the Risks” kommt also nicht von ungefähr. Vor dem Hintergrund aktueller geopolitischer Herausforderungen werden vom 11. bis 12. Oktober hochrangige Vertreter*innen verschiedener Staaten und internationaler Organisationen im Auswärtigen Amt über die Auswirkungen des Klimawandels auf Frieden und Sicherheit diskutieren – und hoffentlich auch gemeinsame Antworten darauf formulieren. Nur wenige Tage später, vom 17. bis 20. Oktober, wird es auch ein entsprechendes Online-Format des Forums mit Webinaren und Workshops geben, um eine breite Beteiligung auf allen Ebenen und aus allen Regionen zu gewährleisten.
Im Zuge verschiedener Zusagen internationaler Akteur*innen, von der Afrikanischen Union bis zur NATO, sich mit Klimasicherheit zu befassen, wird sich die Konferenz auf drei strategische Ziele konzentrieren: Zunächst einmal sollen fundierte Antworten auf den Zusammenhang zwischen Klima, Frieden und Sicherheit als oberste Priorität auf internationalen Agenden etabliert werden. So auch im Hinblick auf die nächste Weltklimakonferenz im November (COP27). Zweitens sollen klima- und konfliktsensible Maßnahmen und Aktivitäten gefördert werden. Zudem setzt sich die Konferenz drittens das Ziel, Menschen, Wissen und Ideen über Sektoren, Regionen und Disziplinen hinweg zusammenzubringen, um gemeinsame und multilaterale Ansätze zu entwickeln.
Im Rahmen eines hochrangigen politischen Segments mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock wird auf der Konferenz auch eine Bestandsaufnahme der in der gemeinsamen Erklärung der zu Klima, Umwelt, Frieden und Sicherheit dargelegten Aktionsagenda der G7 vorgenommen sowie eine von den G7-Außenminister*innen im Mai beschlossene und entsprechende Initiative gestartet.
Das innovative Programm der Berlin Climate and Security Conference wird neue und aufkommende Themen und Debatten einbeziehen, wie zum Beispiel die Frage, wie man die zunehmenden geopolitischen Spannungen in Bezug auf Klimagerechtigkeit und feministische Außenpolitik als Teil der Antwort auf klimabedingte Sicherheitsrisiken angehen kann.
Die einzelnen Programmpunkte sind zum einen so gestaltet, dass sie alle einbeziehen und ansprechen, und zum anderen darauf ausgerichtet, praktische Schritte zu identifizieren, um bei klimabedingten Sicherheitsrisiken von der Theorie zum Handeln zu gelangen. Grundlage für die Diskussionen sind die Leitinitiative „Weathering Risk“ und ihre neueste Komponente „Peace Pillar“, eine neue, vom Auswärtigen Amt geförderte Leitinitiative, die Klimasicherheitsvorhersagen und -analysen in friedensstiftende Maßnahmen vor Ort, für verschiedene geografische Kontexte und zu unterschiedlichen Konfliktformen umsetzt.
Die Berlin Climate and Security Conference 2022 wird gemeinsam vom Auswärtigen Amt und adelphi veranstaltet. Das vorläufige Programm für die Präsenzveranstaltung und das anschließende Online-Format ist jetzt online. Auf der Website finden Sie auch weitere Informationen zur Anmeldung für die digitalen Veranstaltungen.
Kontakt: vivekanandaadelphi [dot] de (Janani Vivekananda) für Gesamtkoordination und Partnerschaften, Viehoffadelphi [dot] de (Alina Viehoff) und Steinkrausadelphi [dot] de (Alexandra Steinkraus) für organisatorische Fragen.