
Nach der Hitze ist vor dem Arbeitskampf
Kommentar von Vivianne Rau
News vom 25. Apr. 2013
Moorschutz ist Klimaschutz. Eine adelphi-Studie zur Renaturierung von Mooren im Auftrag der Deutschen Emissionshandelsstelle zeigt Möglichkeiten für einen nationalen Moorschutzklimafonds auf, mit dem sich Maßnahmen finanzieren lassen, indem hochwertige Zertifikate zur Kompensation von Treibhausgasemissionen angeboten werden.
Von den 1,8 Millionen Hektar Moorböden in Deutschland sind nur 5 Prozent in einem naturnahen oder renaturierten Zustand. Dabei binden intakte Moore große Mengen an Treibhausgasen. Entwässert tragen die Flächen erheblich zur Menge an CO2-Emissionen bei. Der nationale Inventarbericht Deutschlands für 2010 beziffert die Menge auf 47 Millionen Tonnen. Das sind 5,6 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen in dem Zeitraum. Sie wieder zu vernässen erfordert Investitionen.
Für die Finanzierung bieten sich Modelle der Mischfinanzierung aus öffentlichen und privaten Mitteln an. Entsprechende Ansätze sind in der Praxis bereits erprobt und eignen sich besonders, in Form von Anschub- oder Zuschussfinanzierung bestehende Einstiegshürden für die Kopplung von Moor- und Klimaschutzanliegen zu beseitigen. Die Studie „Entwicklung von Konzepten für einen nationalen Klimaschutzfonds zur Renaturierung von Mooren“ zeigt darüber hinaus, dass im deutschen Kontext bereits existierende Länderinitiativen eingebunden und auf Bundesebene koordiniert werden sollten.
adelphi und der Fachbereich Vegetationsökologie an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hatten nationale und internationale Initiativen ausgewertet, die Erfahrung an der Schnittstelle zwischen Klima- und Moorschutz gesammelt haben. Weitere zentrale Elemente der Untersuchung waren einzelne Fonds-Elemente wie Projekttypen, Standards, Methodologien und Zertifizierer, Zielgruppen und Käufer, Finanzierung sowie die Trägerschaft.
Die Studie kann hier heruntergeladen werden.
Weitere Informationen:
http://www.adelphi.de/de…