Diese Studie befasst sich mit den energiepolitischen und energiewirtschaftlichen Entwicklungen und Debatten zum Thema Wasserstoff in Kanada und stellt Kooperationspotenziale mit Deutschland heraus.
Es besteht ein breiter Konsens darüber, dass Deutschland langfristig bedeutende Mengen an nachhaltig produziertem Wasserstoff oder Folgeprodukten importieren muss, um seine Klimaziele einzuhalten, ohne die Akzeptanz für inländische Stromerzeugung zu überfordern. Diese Studie gibt Aufschluss über das Importpotenzial von Wasserstoff aus Kanada sowie mögliche Kooperationsansätze.
Aufbau der Studie Wasserstoff in Kanada
Die Autorin und Autoren thematisieren in der Studie den kanadischen Wasserstoffsektor und Pilotprojekte (Kapitel 1), die Dezember 2020 veröffentlichte kanadische Wasserstoffstrategie (Kapitel 2), die Interessen und Voraussetzungen auf Provinzebene (Kapitel 3), die Potenziale für die Wasserstoffproduktion in Kanada, insbesondere aus erneuerbaren Energien, Produktionskosten und zukünftigen Exportmöglichkeiten (Kapitel 4) sowie die Chancen für die Zusammenarbeit mit Deutschland (Kapitel 5).
Der kanadische Wasserstoffsektor
Kanada hat das Potenzial, zu einem großen Wasserstoffexporteur zu werden. Der Wille dazu wurde auch in der lang erwarteten föderalen Wasserstoffstrategie von Dezember 2020 festgehalten. Dort liegt der Schwerpunkt vor allem auf Blauwasserstoff aus den erdgasreichen Provinzen im Westen. Aber in den ostkanadischen Provinzen gibt es ein riesiges Potenzial für Grünwasserstoff aus erneuerbaren Energien. Bis 2050 will Kanada einer der drei größten Produzenten von Wasserstoff weltweit werden, bis zu 20,5 Millionen Tonnen heimischen Wasserstoff verbrauchen und große Mengen exportieren.
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Kooperationspotenziale mit Deutschland
Kooperationspotenziale mit Deutschland gibt es an vielen Stellen. Im bestehenden Energiedialog und einer möglichen zukünftigen Energiepartnerschaft kann das Thema (Grün)Wasserstoff eine zentrale Rolle einnehmen. Das Interesse an kanadischem Grünwasserstoff könnte politisch bekundet und eine zukünftige Lieferbeziehung in der Anbahnung konkreter Demonstrationsprojekte vorbereitet werden. Besonders die in der kanadischen Wasserstoffstrategie anvisierte Etablierung lokaler Hubs in den nächsten Jahren bietet dafür Anknüpfungspunkte.
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Ostkanada hat enorme, erstklassige Wind- und Wasserkraftressourcen. Sie können zur Dekarbonisierung Nordamerikas beitragen. Oder in Form von Wasserstoff oder Folgeprodukten nach Europa exportiert werden.
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Auch der Dialog im Bereich Zertifizierung ist in Anbetracht der Fokussierung der kanadischen Strategie auf Blauwasserstoff wichtig. Wenn die Anforderungen an die Klimabilanz des Wasserstoffs nicht hoch genug sind, oder die Emissionen nicht vollständig berücksichtigt werden, kommt es zu erheblichen Verzerrungen. Weitere Kooperationspotenziale gibt es entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Mehr zu den energiepolitischen und energiewirtschaftlichen Entwicklungen und Debatten zum Thema Wasserstoff in Kanada sowie den Kooperationspotenzialen mit Deutschland finden Sie im Bericht.