"Towards a global price on carbon: Pathways for linking carbon pricing instruments" analysiert verschiedene Möglichkeiten zur Verknüpfung unterschiedlicher Steuerungsinstrumente wie Emissionshandelssysteme, Kohlenstoffsteuern oder regulative Systeme, und untersucht wie solche Prozesse zu einem globalen Kohlenstoffpreis führen können. Der Bericht wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) in Auftrag gegeben und unterstützt die politische Diskussion innerhalb der G7 zu globalen Kohlenstoffmärkten und -preisen.
Im Zentrum des Berichts steht die Analyse dreier verschiedener Szenarien für global konvergierende Kohlenstoffpreise: (1) ein Szenario untereinander verknüpfter EHS; (2) ein Szenario, in dem Emissionshandelssysteme mit Kohlenstoffsteuern verknüpft werden; (3) sowie ein Szenario, in dem EHS und Kohlenstoffsteuern koexistieren und mit regulativen Systemen zusammenwirken. Die Ergebnisse zeigen: Von allen drei Szenarien ist die Verknüpfung von Emissionshandelssystemen die kosteneffektivste Option, da sie die größte Anzahl an Reduktionsmöglichkeiten erschließt. Darüber hinaus ist dies das einzige Szenario, mit dem ein einheitlicher globaler Kohlenstoffpreis geschaffen und damit das Risiko von Produktionsverlagerungen ins Ausland aufgrund steigender Kosten durch Emissionshandel (Carbon Leakage) reduziert werden kann.
Der Bericht schließt mit Empfehlungen an die G7-Mitgliedstaaten, die bereits im Rahmen eines Workshops der G7-Generaldirektoren für Klimaschutz im April 2015 in Berlin diskutiert wurden. Demnach sollten die G7-Mitglieder in ihren Ländern weiterhin die Einführung von Kohlenstoffpreisen fördern und, falls angemessen, regionale Ansätze auf nationales Niveau anheben. Darüber hinaus regen die Autoren die Schaffung einer auf freiwilliger Teilnahme basierenden Plattform für G7-Mitgliedstaaten und andere bedeutende Emittenten an. Eine solche Plattform könnte als angemessenes Forum für die Initiierung einer hochrangigen strategischen Diskussion zu diesen Themen dienen und auf der technischen Arbeit der International Carbon Action Partnership (ICAP) und anderen Initiativen aufbauen. Schließlich unterstreicht der Bericht die Wichtigkeit der Klimaverhandlungen im Dezember 2015 in Paris drängt auf ein neues Abkommen, das Kohlenstoffmärkten eine wichtige Rolle in kosten-effektiven Anstrengungen zum Klimaschutz und deren potentieller Verlinkung zugesteht.