Die Einrichtung und der Betrieb eines Emissionshandelssystems (EHS) sind sowohl technisch als auch administrativ komplex. Die Politik muss dabei zwischen den Verfahren und Anforderungen, die für den umweltgerechten Betrieb des Systems erforderlich sind und dem daraus resultierenden Verwaltungsaufwand, der für die Regulierungsbehörde und die betroffenen Unternehmen entsteht, abwägen.
Die Frage, wie ein EHS so eingerichtet werden kann, dass es einfach und dennoch robust ist, hat daher bei Politikern, Experten und Interessengruppen großes Interesse geweckt. Das vorliegende Paper identifiziert allgemeine und übertragbare Lehren für die Vereinfachung der Einrichtung und des Betriebs eines EHS, die auf einer Auswertung von Erfahrungen und Best Practice Beispielen aus bestehenden EHS auf der ganzen Welt basieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Möglichkeiten der Vereinfachung für ein EHS bei den Schwellenwerten für kleinere Emittenten, abgestuften Ansätzen für die Überwachung, Berichterstattung und Verifizierung (MRV), Techniken des Datenmanagements und einem sicheren, aber einfachen Registry-Betrieb liegen.
Diese Erkenntnisse des Papers sind einerseits für bestehende Systeme relevant, die im Rahmen eines Überprüfungsprozesses Optionen für eine Vereinfachung ihres EHS in Betracht ziehen. Doch noch hilfreicher können sie für die Entwicklung der nächsten Generation von EHS sein, von denen viele in Schwellenländern umgesetzt werden sollen, die vor zusätzlichen Herausforderungen in Bezug auf ihre institutionellen Kapazitäten stehen.