Die Entwicklungen im Bereich der menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflicht in der Lieferkette (Human Rights and Environmental Due Diligence, HREDD) weisen darauf hin, dass legislative Maßnahmen zur Sorgfaltspflicht national und international zunehmend an Bedeutung gewinnen. In den meisten Fällen konzentrieren sich diese Rechtsvorschriften auf Menschenrechtsaspekte. Gleichzeitig steigt die Anzahl und Relevanz von Gesetzen, die bestimmte Umweltaspekte in der Lieferkette (beispielsweise Holz) berücksichtigen. Auch politische Entscheidungsträger*innen sind sich der Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen Menschenrechten und Umweltfragen in den Lieferketten immer mehr bewusst, wie etwa der Entwurf der neuen EU-Richtlinie zur Due-Diligence-Prüfung der Nachhaltigkeit von Unternehmen (Directive on Corporate Sustainability Due Diligence, CSDD) zeigt. Ebenso richten sich die Unternehmen auf umweltfreundlichere Lieferketten aus, wobei Vorreiter den Weg für andere ebnen und eine größere Gruppe verpflichtet ist, Umweltaspekte in ihre Due-Diligence-Systeme auf der Grundlage (künftiger) gesetzlicher Anforderungen zu integrieren.
Um jedoch tatsächlich Fortschritte in Richtung eines ganzheitlichen HREDD-Ansatzes zu erzielen, müssen all diese Anstrengungen intensiviert und erhöht werden. Während gemeinsame Referenzpunkte zwar entscheidend für eine effektive Durchführung von HREDD sind (z. B. anerkannte internationale Normen), ist es vor allem erforderlich, die Debatte über geeignete Standards zu verlassen und stattdessen zur groß angelegten Umsetzung vor Ort überzugehen.
Auf Grundlage bestehender Literatur und aktueller Diskussionen zielt diese Studie darauf ab, den Austausch innerhalb der G7-Staaten (und darüber hinaus) zu unterstützen, indem es einen Überblick über den Status quo derjenigen Maßnahmen gibt, die die Sorgfaltspflicht in puncto Umweltschutz fördern (einschließlich der Verbindung zur Unterstützung der Menschenrechte), sowie Optionen zur Verbesserung der Wirksamkeit dieser Maßnahmen anbietet.