Ausgelöst wurde die Forderung nach einem globalen Übereinkommen durch das wachsende Verständnis der negativen Auswirkungen von Kunststoffen auf die menschliche Gesellschaft. Die Bilder des Pazifischen Müllteppichs (Great Pacific Garbage Patch), von Stränden und Landstrichen, die von Einwegplastik überflutet sind, von Tieren, die sich in Einwegplastik verfangen haben, und von wissenschaftlichen Veröffentlichungen über die Menge an Mikroplastik, die in Ökosystemen, in der Luft, in Tieren und in Menschen zu finden ist, haben dazu beigetragen. Die Resolution ist das herausragende Ergebnis der UN-Umweltversammlung im Frühjahr 2022 (UNEA-5.2) und wurde von vielen Beobachter*innen als bahnbrechend angesehen. Sie unterstreicht die Notwendigkeit eines umfassenden Ansatzes, der den gesamten Lebenszyklus von Plastik berücksichtigt und die Kunststoffwirtschaft in Richtung Kreislaufwirtschaft bewegt.
Dieser Beitrag fasst vier Schlüsselthemen der globalen Kunststoffpolitik zusammen:
erstens die Lücken in den bestehenden Governance-Regelungen und das Fehlen eines ganzheitlichen Ansatzes für den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen, was die Notwendigkeit eines globalen Ansatzes erklärt;
zweitens das derzeitige nicht nachhaltige Design, die Produktion und die Behandlung am Ende des Lebenszyklus im linearen Kunststoffproduktionsmodell, was viele Interessengruppen dazu veranlasst, ein Verständnis des Lebenszyklus von Kunststoffen zu fordern;
drittens Wissenslücken und wissenschaftliche Unsicherheiten sowie die Notwendigkeit, den Austausch zwischen Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern zu verbessern;
und viertens die Notwendigkeit eines Finanzierungsmechanismus im Rahmen eines globalen Abkommens.
Zu jedem dieser Themen werden in der Studie Punkte hervorgehoben, die bei den anstehenden Verhandlungen besondere Aufmerksamkeit erfordern.