Fast 25 Prozent der Weltbevölkerung sind von der Bergkryosphäre – Gletscher, Schnee und Permafrost – als Hauptquelle ihres Wassers abhängig. Doch diese Quelle ist beinahe überall in der Welt dabei, in noch nie dagewesenem Tempo zu versiegen. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bergkryosphäre haben bereits Flussläufe verändert, und seine Folgen für die Wasserressourcen werden sich zukünftig aller Voraussicht nach weiter verstärken. Die genauen Auswirkungen unterscheiden sich allerdings je nach Region, Jahreszeit und Beobachtungszeitraum, und Projektionen zukünftiger Folgen enthalten immer noch viele Unsicherheiten.
Das Ressourcenmanagement für Wasser muss deshalb besser mit Unsicherheiten umgehen können, indem es einen risikobasierten Ansatz verfolgt und Lösungen entwickelt, die bei einer großen Bandbreite an möglichen zukünftigen Bedingungen robust sind. Mit dem Verschwinden von Gletschern und dem Erreichen des sogenannten "peak water" werden zudem abruptere Veränderungen in der Verfügbarkeit von Wasser erwartet. Wenn die Folgen höherer Temperaturen dramatischere Auswirkungen haben, kann es sein, dass eine schrittweise Anpassung nicht mehr ausreicht und stattdessen eine transformative Anpassung mit substanziellen, systemischen Veränderungen nötig wird.
Dieses Trendpapier fasst den Stand der Forschung bezüglich der Klimawandelauswirkungen auf die Bergkryosphäre und deren Einfluss auf Trinkwasserressourcen zusammen. Es nennt Beispiele für Ansätze, wie mit Unsicherheiten umzugehen ist, und analysiert die aktuell entstehenden Erkenntnisse darüber, wie Transformation gefördert werden kann.