Die globale Plastikverschmutzung und der ständig zunehmenden Massen an Plastikmüll nicht nur in den Weltmeeren, sind allgemein anerkannte Probleme. Auch über die Gründe für die Verschmutzung besteht weitgehend Einigkeit: sehr billige und subventionierte Ausgangsstoffe für die Herstellung von Kunststoffgranulat (Öl und Gas), eine in weiten Teilen der Welt unzureichende Abfallbewirtschaftung und die Tatsache, dass Plastikartikel zu häufig verwendet und so gestaltet sind, dass sie nach gebrauch leichtfertig weggeworfen werden. Die Anerkennung des Problems erreichte auf der fünften Sitzung der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA 5.2) in Nairobi Anfang 2022 ihren Höhepunkt, als die Weltgemeinschaft eine Resolution zur Einsetzung eines zwischenstaatlichen Verhandlungskomitees (INC) zur Plastikverschmutzung verabschiedete, mit dem Ziel, ein globales, rechtsverbindliches Abkommen zu erreichen.
Während des INC-Prozesses, der bis Ende 2024 innerhalb von 5 Sitzungen abgeschlossen sein soll, müssen die Staaten entscheiden, wie sie am besten ein Abkommen entwerfen, das den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen berücksichtigt, um Verschmutzung zu verhindern. Während andere darüber geschrieben haben, was ein globales Abkommen leisten müsste und wie es gestaltet werden sollte (z. B. Raubenheimer & Uhro, 2020), werden in diesem Praxisbericht eher praktische Lösungen für die Kunststoffproblematik aufgezeigt.