Das Pariser Klimaabkommen legt einen Fokus auf innerstaatliches Handeln zur Bekämpfung des Klimawandels, sodass Emissionshandelssysteme (EHS) als kosteneffizientes Instrument zur Emissionsminderung immer mehr an Bedeutung gewinnen. Während EHS somit also theoretisch ein kostengünstiges Instrument zur Erreichung von Emissionsminderungszielen darstellen, kommt es in der Praxis jedoch oftmals zu Wechselwirkungen mit verschiedenen Arten regulierter Strommärkte, was ihre Wirksamkeit beeinträchtigen kann.
Die vorliegende Studie, die von ICAP in Zusammenarbeit mit dem International Institute for Sustainable Development (IISD) sowie Felix Matthes vom Öko-Institut entwickelt wurde, untersucht daher die Interaktionen zwischen dem Emissionshandel und verschiedenen Arten regulierter Strommärkte. Ziel der Studie ist es, besser zu verstehen, welche Rolle ein EHS im Rahmen unterschiedlicher Regulierungsstrukturen von Strommärkten spielen könnte und, in welchen Fällen Regulierungen des Strommarktes ein Hindernis für die Reduktion von Treibhausgasemissionen durch ein EHS darstellen können.
In der Studie entwickeln die Autoren einen konzeptionellen Rahmen, um das Zusammenspiel zwischen Preisen von Emissionszertifikaten und Strompreisen unter verschiedenen Bedingungen der Regulierung des Strommarktes, von liberalisierten Märkten bis hin zu stark regulierten Systemen, zu untersuchen. Anhand dieses Rahmens wird identifiziert, wo Regulierungen die Funktion eines EHS behindern könnten und nennt Möglichkeiten, wie solche Behinderungen überwunden werden können. Außerdem werden in der Studie Optionen zur Stärkung eines EHS und zur Überwindung regulatorischer Barrieren diskutiert sowie die Rolle von begleitenden politischen Maßnahmen.