Da Libyen in hohem Maße vom Export fossiler Brennstoffe abhängig ist, ist das Land weltweit mit am stärksten von den Schwankungen der globalen Ölpreise betroffen. Dies stellt eine besondere Herausforderung dar, da die Aussicht auf einen globalen Übergang zu sauberer Energie aktuell an Dynamik gewinnt. Darüber hinaus ist Libyen aufgrund wiederkehrender Konflikte und der daraus resultierenden institutionellen Zersplitterung schlecht gewappnet, um auf mögliche Sicherheitsrisiken zu reagieren.
Doch das globale Ölfördermaximum (Peak Oil) ist nicht das einzige langfristige Stabilitätsrisiko, das der Klimawandel für Libyen darstellt. Im Risikoprofil wird hervorgehoben, dass steigende Temperaturen und die Abhängigkeit von fossilem Wasser die Wasser- und Energiesicherheit Libyens und damit auch seinen wasserintensiven Agrarsektor bedrohen.
Glücklicherweise können diese Probleme bei ausreichendem politischem Willen angegangen werden, auch wenn der Frieden in Libyen weiterhin fragil ist. In diesem Risikoprofil zur Klimafragilität werden die folgenden Lösungen aufgezeigt:
Libyen muss seine öffentlichen Einnahmequellen diversifizieren, um weniger abhängig von Kohlenwasserstoffexporten zu sein.
Libyen braucht eine integrierte Wasserpolitik, um sicherzustellen, dass die Bewirtschaftung der Wasserressourcen nachhaltig erfolgt.
Libyens groß angelegten landwirtschaftlichen Experimente in der Wüste müssen überarbeitet werden. Das Ziel sollte sein, weniger wasserintensive Pflanzen und wassersparende Technologien einzusetzen.
Libyen muss sein Stromnetz stabilisieren, indem es unter anderem in wichtige Infrastruktur für saubere Energie und Subventionsreformen investiert.
Entdecken Sie das Expertennetzwerk für Klimasicherheit (Climate Security Expert Network, CSEN), um noch mehr über die Zusammenhänge zwischen Klima und Sicherheit, die Auswirkungen der Klimakrise auf die Sicherheit und Lösungsansätze für diese Fragen zu erhalten. Das CSEN, das rund 30 internationale Expert*innen mit Sitz in der ganzen Welt umfasst, widmet sich in seiner Forschung genau diesen Themen. Das Auswärtige Amt unterstützt das Netzwerk finanziell. adelphi leitet das Sekretariat des CSEN.
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