Trotz des zunehmenden Bewusstseins für klimabedingte Fragilitätsrisiken in der EU-Politik sowie der bereitgestellten Mittel für die Bereiche Klima und internationale Entwicklung hinkt die Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Bewältigung dieser Risiken hinterher. Verschärft wird dies durch die COVID-19-Pandemie, deren beispielloses Ausmaß konkrete Maßnahmen zur Abmilderung von Klimafragilitätsrisiken weiter verzögern könnte.
Vor diesem Hintergrund untersucht das Politikpapier, wie sich die COVID-19-Pandemie auf die Fähigkeit der Europäischen Union auswirkt, Klimafragilitätsrisiken in ihren Partnerländern zu adressieren. Die Publikation analysiert die Auswirkungen von COVID-19 auf relevante EU-Politiken und -Strategien, die sich mit dem Klima-Sicherheits-Nexus befassen. Anhand von Fallstudien zu drei Regionen – der Sahelzone, Nordafrika und dem Westbalkan – wird zudem aufgezeigt, wie COVID-19 Klimafragilitätsrisiken verschärft und damit die aktuellen Bemühungen der EU, den Nexus zwischen Klima und Fragilität in diesen Regionen zu adressieren, untergräbt.
Das Policy Paper ist wie folgt aufgebaut: Zunächst werden die Auswirkungen der Pandemie auf die politischen Prioritäten sowie die Fähigkeit der EU, Klimafragilitätsrisiken zu begegnen, skizziert. Darauffolgend wird für jede Fokusregion untersucht, wie die Pandemie Kernziele der EU-Strategien beeinflusst. Abschließend werden Empfehlungen gegeben, wie die EU die miteinander verbundenen Risiken im Zusammenhang mit Klimafragilität und COVID-19 besser angehen kann. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Gesundheitskrise auch eine Chance für verbesserte Reaktionen und Maßnahmen bietet.