Die USA und Kanada gelten international als Vorreiter bei der Nutzung von Technologien zu Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO2. (Carbon Capture, Utilization and Storage; CCU/S). Die Erfahrungen reichen dabei teils mehrere Jahrzehnte zurück und können dementsprechend auch für die Debatte in anderen Ländern aufschlussreich sein, wie z. B. für die derzeitige Entwicklung einer Carbon Management-Strategie in Deutschland.
Während die Anwendung in Nordamerika über die letzten Jahrzehnte primär von der Nutzung des CO2 in der Öl-Industrie für Enhanced Oil Recovery geprägt waren, kann die Entwicklung von CCU/S-Projekten heute zum klimapolitischen Mainstream in Nordamerika gezählt werden. Die Entwicklung des Sektors hin zu kommerziellen Maßstäben setzte allerdings erst etwa zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts ein. Forschungsprogramme, Technologie, Förderung und Gesetzgebung haben sich seitdem schrittweise entwickelt. Gleichzeitig ist der Einsatz von CCU/S auch in Nordamerika nicht gänzlich unumstritten und lokale Akzeptanz von CO2-Pipelines und -Speicherprojekten oft zentral für die erfolgreiche Projektentwicklung.
Die vorliegende Studie betrachtet neben den allgemeinen Hintergründen, existierenden Förderinstrumenten und aktuellen Debatten in beiden Ländern insbesondere die komplexen geltenden Regularien entlang der Prozesskette von CCU/S, die in der Region sehr heterogen ausgestaltet sind und trotz langjährigen Entwicklungen weiterhin Grauzonen oder gar Lücken aufweisen. Darauf aufbauend werden die Erkenntnisse aus beiden Ländern zusammengefasst und Empfehlungen ausgesprochen.