Der Klimawandel wirkt sich weltweit vor allem auf die lokale Bevölkerung und Unternehmen aus. Es ist daher weithin anerkannt, dass ein Bottom-up-Ansatz, welcher lokale Unternehmen und Interessengruppen in Schwellen- und Entwicklungsländern aktiv einbezieht, ein Schlüsselelement für eine effektive Anpassung an den Klimawandel und deren Finanzierung ist.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) spielen oft eine dominante Rolle im Privatsektor von Schwellen- und Entwicklungsländern und sind somit entscheidende Akteure für die Ausrichtung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen. Neben dem Fokus auf ihre eigene Anpassung bergen KMU außerdem das Potenzial, ihren Kunden und Partnern Produkte oder Dienstleistungen anzubieten, die deren Anpassung an den Klimawandel erleichtern. Allerdings stehen die meisten KMU in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern mit Blick auf die Anpassung an den Klimawandel noch immer vor erheblichen Finanzierungsengpässen und benötigen spezifische Lösungen und effektive Finanzierungsinstrumente.
Die Autoren dieses Innovation Brief werfen ein Schlaglicht auf sechs innovative Bottom-up-Ansätze der Anpassungsfinanzierung, die in den SEED Practitioner Labs Climate Finance 2018 in Indien, Thailand und Uganda entwickelt wurden. Daneben werden übergreifende Erkenntnisse über Herausforderungen und Lösungsansätze herausgearbeitet. Die Labs fördern Kreativität und Innovationsprozesse durch ihre partizipative und kollaborative Prototyping Methode. Dadurch ermöglichten sie die Entwicklung von Prototyplösungen zur Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen mit Schwerpunkt auf KMU. Diese umfassen unter anderem Mikroversicherungen, Finanzierungsmodelle für Bewässerungssysteme sowie Informationsplattformen und bedienen sich dabei innovativer Technologien, digitaler Lösungen und Blockchain-basierter Ansätze.