Das Übereinkommen von Paris hat das Ziel festgelegt, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2° Celsius zu begrenzen und eine Erwärmung um maximal 1,5° Celsius anzustreben. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein ambitionierter Klimaschutz nötig. Bereits 2010 hat die Bundesregierung beschlossen, die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2050 im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren. Auch mit Blick auf das in Paris vereinbarte Ziel einer weltweiten Treibhausgasneutralität noch in diesem Jahrhundert bekräftigt die Bundesregierung ihre Langfristziele im Klimaschutzplan 2050. Eine ambitionierte Klimaschutzpolitik senkt allerdings nicht nur die Treibhausgasemissionen, sondern bietet auch vielfältige gesamtwirtschaftliche Chancen. Diese werden in der öffentlichen Diskussion bisher jedoch oft verkannt.
Ziel dieser Studie ist es, die gesamtwirtschaftlichen Effekte einer investitionsorientierten Klimaschutzpolitik in ausgewählten Handlungsfeldern bis zum Jahr 2030 zu beziffern. Hierzu werden Annahmen über zukünftige Investitionspfade entwickelt. Mit einem makroökonomischen Modell der deutschen Volkswirtschaft werden anschließend die Auswirkungen auf Wachstum, Beschäftigung, und – überschlägig – die Emissionen von Treibhausgasen ermittelt. Die Berechnungen beschränken sich auf die für eine ambitionierte Klimaschutzpolitik wesentlichen Handlungsfelder, die zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zukünftig eine hohe Investitionstätigkeit erwarten lassen.
Die Ergebnisse zeigen: Klimaschutz lohnt sich. Zusammen mit den notwendigen Investitionen in Erneuerbare Energien, in Energieeffizienz, die Gebäudesanierung und eine klimaschonende Mobilität macht er den Standort Deutschland fit für die Zukunft. Im Vergleich zu einem Referenzszenario ist die Investitionsquote in einem Szenario mit Mehrinvestitionen im Jahr 2030 rund fünf Prozent höher. Hierdurch steigt auch das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zu Referenz um rund zwei Prozent und es werden 220.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.