China ist aktuell dabei, seine Rolle in der globalen Entwicklungslandschaft aktiv zu gestalten und steht als Geberland an einem Scheideweg: könnte das Land zu einem klimabewussten Geber werden? Dieses Brief erläutert Chinas Pläne in der Entwicklungszusammenarbeit und deren Auswirkungen auf die globale grüne Transformation hin zu einer sicheren Klimazukunft.
China entwickelt sich derzeit zu einem der weltweit größten internationalen Geber. Dabei investiert das Land zunehmend in erneuerbare Energien. Jedoch ist Chinas Portfolio in der Entwicklungsfinanzierung, einschließlich der Belt and Road Initiative (BRI) – im deutschen Sprachraum auch als die neue Seidenstraße bekannt –, nach wie vor am stärksten von Projekten rund um fossile Energieträger geprägt. Ausgehend von einigen der jüngsten institutionellen Entwicklungen werden im Brief Möglichkeiten geschildert, umwelt- und klimafreundliche chinesische Investitionen im Ausland zu unterstützen. Der Fokus liegt dabei auf den von China dominierten multilateralen Entwicklungsbanken sowie auf der neuen Behörde für Entwicklungszusammenarbeit des Landes, der China International Development Cooperation Agency (CIDCA).
Die Förderung von umwelt- und klimafreundlichen Investitionen, insbesondere in den BRI-Ländern, könnten auch Chinas außenpolitische Ziele unterstützen. Europäische Akteure sollten wiederum die von China im Ausland geförderten Projekte darauf hin analysieren, ob diese mit den Zielen des Pariser Abkommens im Einklang stehen, und sich für klimaverträgliche Optionen einsetzen. In diesem Zusammenhang bietet der Dialog mit der CIDCA, die maßgeblich die chinesische Strategie für internationale Zusammenarbeit mitgestaltet, neue Handlungsräume für Klimadiplomatie.