Unterstützung bei der Entwicklung eines E-Learning-Kurses über Wasser- und Abwassermanagement im Textilsektor

Jedes Jahr verbraucht die Modeindustrie schätzungsweise 93 Milliarden Kubikmeter Wasser, auch für die Herstellung von Naturfasern wie Baumwolle. Dieser Wasserverbrauch macht etwa vier Prozent der gesamten Süßwasserentnahme weltweit aus. Wenn sich die derzeitigen Trends beim Wasserverbrauch fortsetzen, wird sich diese Menge bis 2030 voraussichtlich verdoppeln. Für die Verarbeitung konventioneller Textilien werden zwischen 100 und 150 Liter Wasser pro Kilogramm Faser benötigt. Viele der Textilfabriken befinden sich in Gebieten, die bereits von Wasserknappheit betroffen sind oder sein könnten. Davon sind nicht nur die verschiedenen Wassernutzer*innen in diesen Gebieten betroffen, sondern auch die Industrie selbst, die nach wie vor Wasser für die Produktion benötigt.

In den vergangenen Jahren wurden neue wassersparende Produktionsmethoden entwickelt, die in der Branche zunehmend eingesetzt werden. Zu den verschiedenen Bemühungen und Initiativen zur Förderung einer nachhaltigeren Produktion im Textilsektor gehört auch das regionale Programm zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Textil- und Bekleidungsindustrie in Asien (FABRIC), das derzeit von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in verschiedenen Textilherstellungsländern im asiatischen Raum koordiniert wird. Als Teil der Bemühungen, den Wasserverbrauch des Sektors zu reduzieren, stellte die GIZ mit Hilfe von adelphi und der Berliner Hochschule für Technik (BHT) ein umfassendes internet-basierendes Lernprogramm zusammen, das die Mitarbeitenden der Textilfabriken in die Lage versetzen soll, die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Beschaffung und Nutzung von Wasser sowie der Wiederverwendung von behandeltem Abwasser zu bewältigen. Im Rahmen dieses Selbstlernprogramms können sich die Nutzer*innen nicht nur mit gängigen bewährten Verfahren und Techniken im Zusammenhang mit dem Wassereinsatz, der Wassernutzung in der Produktion und dem Abwassermanagement vertraut machen, sondern auch praktische Anleitungen zur Umsetzung dieser vorgeschlagenen Ansätze in ihren eigenen Fabriken finden.

Das Programm steht auf der atingi-Plattform der GIZ nicht nur für das Personal von Textilfabriken, sondern auch für alle anderen interessierten Personen kostenlos zur Verfügung.