The Product Environmental Footprint Category Rules (PEFCR) for Hotel accommodation services

Die Weiterentwicklung der Produkt-Umwelt-Fußabdruck (PEF)-Methode für die Hotelbranche

Der Tourismussektor erwirtschaftet rund zehn Prozent des weltweiten BIP (World Bank 2019) und spielt damit eine bedeutende Rolle in der Weltwirtschaft. Gleichzeitig ist der Sektor für rund acht Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Ein ‚grünerer‘ Tourismussektor ist daher von entscheidender Bedeutung für eine umfassende Nachhaltigkeitstransformation. Eine Schlüsselkomponente für diesen Wandel ist die Entwicklung von einheitlichen, belastbaren und standardisierten Methoden, Umweltwirkungen von Produkten und Serviceleistungen im Tourismussektor (in diesem Vorhaben: von Hotelübernachtungen) zu messen, vergleichbar zu machen und zu verbessern ─ und die Umweltwirkung auch gegenüber den Konsument*innen zu kommunizieren. 

Im Rahmen des Vorhabens „The Product Environmental Footprint (PEF) for Hotel accomodation services“ wird die bereits etablierte Methode des Produkt-Umwelt-Fußabdrucks (PEF) für die Hotelbranche weiterentwickelt. Dazu werden bis 2026 spezifische, auf die Hotelbranche zugeschnittene „Product Environmental Footprint Category Rules (PEFCR)“ entwickelt. Diese sogenannten „Kategorienregeln“ (englisch: Category Rules) sind bereits für mehr als 20 Produktkategorien verfügbar. Bei der PEF-Methode wird der ganze Lebenszyklus eines Produkts oder einer Dienstleistung betrachtet. Anders als beispielsweise bei dem CO₂-Fußabdruck werden neben dem Klimawandel viele weitere Umweltwirkungskategorien (z.B. Eutrophierung, Landnutzung, Ozonabbau, etc.) in den Blick genommen. Das Projekt ist initiiert von der Europäischen Kommission und zahlt auf den von ihr verabschiedeten „Transition Pathway for Tourismus" ein. Entwickelt werden die PEFCR von dem sogenannten Technischen Sekretariat (TS): Einem Multi-Stakeholder-Gremium, das aus Vertreter*innen von Verbänden und einzelnen Unternehmen der Branche (Hotels und Hotelketten), technischen Expert*innen, NGO-Vertreter*innen sowie Vertreter*innen der Europäischen Kommission besteht. Darüber hinaus finden zwei öffentliche Konsultationen der Draft PEFCR statt.

In der EU gibt es mehr als 200 Umweltzeichen, weltweit sogar mehr als 450, was zu Verwirrung sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Verbraucher*innen führt. Daher ist der PEF die Antwort der Kommission auf die Forderung nach Glaubwürdigkeit durch Harmonisierung und branchenweite Anerkennung und das Erreichen von Vergleichbarkeit. Die PEF-Kategorie Regeln ermöglichen es den Hotels, ihre Umweltauswirkung auf der Grundlage verlässlicher Daten zu bewerten und zu kommunizieren und somit Greenwashing zu vermeiden. Dies ist insbesondere im Rahmen der „Green Claims Directive“ der Europäischen Kommission von besonderer Relevanz. 

adelphi leitet das Vorhaben, koordiniert und moderiert die Arbeit des technischen Sekretariats, organisiert die öffentlichen Konsultationen und verantwortet die kommunikative Begleitung des Vorhabens. Neben adelphi sind HOTREC, der europäische Dachverband des Hotel-, Restaurant- und Tourismussektors, sowie maki Consulting GmbH und Studio Fieschi Teil des Projekt Konsortiums.