Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
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FutureCamp
Öko-Institut e.V.
Thailand möchte seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 20 Prozent gegenüber einem Business-as-usual-Szenario senken. Damit geht das Land auf den Climate Change Master Plan 2015-2050 und der Nationally Determined Contribution (NDC) ein, den es im September 2016 bei den Vereinten Nationen eingereicht hat. Sobald ein angemessener und verbesserter Zugang zu Technologien, finanzielle Unterstützung und Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau gewährleistet sind, visiert die thailändische Regierung sogar eine Einsparung der Treibhausgase von 25 Prozent an. Eine mögliche Strategie, um Treibhausgase im Privatsektor zu reduzieren, ist die Entwicklung eines nationalen Kohlenstoffmarktes. Thailand hat bereits erste Pilotversuche mit marktbasierten Klimaschutzinstrumenten durchgeführt. Allerdings gibt es bisher noch keine klare Entscheidung, ob das Land ein nationales Emissionshandelssystem (EHS) nach 2020 einführen wird.
Vor diesem Hintergrund fand in Berlin und Leipzig eine fünftägige Studienreise einer thailändischen Delegation statt, bei denen die Teilnehmer über die Grundlagen und den Aufbau eines nationalen Emissionshandelssystem (EHS) geschult wurden. In Gesprächen mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nuklearer Sicherheit (BMU) und der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) sowie mit Wissenschaftlern und technischen Sachverständigen diskutierten die Teilnehmenden Erfahrungen mit dem europäischen Emissionshandelssystem (EHS) und dessen Umsetzung in Deutschland. An der Delegationsreise nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Thailand Greenhouse Gas Management Organization sowie Regierungsvertreter und Experten nachgeordneter Behörden aus Industrie und Wissenschaft teil. Das Ziel der Studienreise war es, die thailändische Regierung beim Aufbau von Kapazitäten zum Emissionshandel zu unterstützen und damit die Entwicklung eines potenziellen EHS in Thailand zu begünstigen.
Die Organisation der Studienreise wurde von adelphi in Abstimmung mit dem Auftraggeber, der DEHSt, FutureCamp und der Thailand Greenhouse Gas Management Organization koordiniert. adelphis Leistungen umfassten neben der allgemeinen Organisation und Begleitung der thailändischen Delegation auch die Entwicklung von Lehrmaterialien, die Moderation verschiedener Dialogformate und Expertenvorträge. Die Studienreise wurde im Rahmen des Programms "Emissions Trading System: Capacity Building" des BMU umgesetzt. Das Programm zielt darauf ab, Wissen und Erfahrungen aus Deutschland mit interessierten Ländern zu teilen, um sie beim Aufbau von Emissionshandelssystemen zu unterstützen.