Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist nicht nur ein Umweltphänomen, sondern auch eine der wichtigsten Bedrohungen für die Sicherheit im 21. Jahrhundert. Weltweit entziehen der steigende Meeresspiegel, häufigere Wetterextreme und das wachsende Risiko von Umweltkatastrophen den Menschen zunehmend ihre Lebensgrundlage. Der Klimawandel wird daher zu einem immer größeren Risikomultiplikator und bedroht die Stabilität von Ländern und Gesellschaften. Er stellt auch in Zentralasien und Afghanistan ein wachsendes Sicherheitsrisiko dar, wo er sich besonders stark auf die Gletscher und natürliche Ressourcen wie Wasser, Land und Boden auswirkt. Dies hat Folgen für die Ernährungssicherheit und beeinträchtigt die Migrantenströme ebenso wie die Stabilität der Region insgesamt.
Im Rahmen einer präventiven und stabilisierenden Außenpolitik startet das Auswärtige Amt im Jahr 2020 die Regionalinitiative "Grünes Zentralasien" zu Klima und Sicherheit in Zentralasien und Afghanistan. Ziel von "Grünes Zentralasien" ist es, einen besseren Zugang zu Informationen und Risikoanalysen zu schaffen, um die Länder in die Lage zu versetzen, die Auswirkungen des Klimawandels genauer abzuschätzen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig sollen Dialoge und Workshops die Fähigkeiten von Entscheidungsträgern verbessern, klimawandelbedingte Sicherheitsrisiken auf nationaler und regionaler Ebene anzugehen. Die wissenschaftliche Zusammenarbeit wird eine Erweiterung der nationalen Expertise unterstützen, um angemessene Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu finden. Ein politischer Dialog auf hoher Ebene über die außenpolitisch relevante Verbindung zwischen Klimawandel und Sicherheit wird die Umsetzung des Projekts aktiv unterstützen. Zudem wird "Grünes Zentralasien" auch zur Umsetzung der neuen EU-Strategie für Zentralasien beitragen, die vom Europäischen Rat am 17. Juni 2019 verabschiedet wurde. Diese Strategie konzentriert sich unter anderem darauf, die Widerstandsfähigkeit der Länder gegenüber internen und externen Risikofaktoren wie Klima- und Umweltfaktoren zu stärken.
Zum Start des Projekts unterstützte adelphi das Auswärtige Amt und die GIZ bei der Organisation einer Konferenz mit dem Titel "Green Central Asia: Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von Umwelt, Klima und Wasser", die am 28. Januar 2020 im Auswärtigen Amt in Berlin stattfand. Auf der Konferenz diskutierten Außenminister sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter internationaler und regionaler Organisationen und der Wissenschaft über die Herausforderungen der zentralasiatischen Länder, ihre Erfahrungen mit dem Berlin-Prozess (2008-2020) und ihre Erwartungen an das Nachfolgeprogramm Grünes Zentralasien. adelphi lieferte Beiträge zu den Inhalten der Konferenz und der Kommunikationsstrategie, trug zum Management der Einladungen und der weiteren Logistik bei und unterstützte und koordinierte Moderator/-innen und Referent/-innen.