Innovative Werkzeuge für das Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement in der Wertschöpfungskette
Text
Seit dem 1. Januar 2023 gilt das Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten. Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz – kurz LkSG – dient dazu, die internationale Menschenrechtslage zu verbessen. Dazu werden im Gesetz Anforderungen an ein verantwortliches Management von Lieferketten für bestimmte Unternehmen festgelegt.
Das Konzept der „unternehmerischen Sorgfalt“ geht jedoch weiter: Es berücksichtigt Auswirkungen von Unternehmen auf Menschenrechte und auf die Umwelt. Das Projekt liefert Informationen zu Umweltrisiken in Lieferketten ausgewählter Branchen der deutschen Wirtschaft.
Text
Warum Umweltschutz und Menschenrechte von Unternehmen zusammengedacht werden sollte
Der Schutz der Umwelt und der Menschenrechte überschneiden sich in zahlreichen Punkten. Daher können Unternehmen nur profitieren, wenn sie Prozesse entwickeln, bei denen beiden Risiken zusammengedacht werden.
Das Projekt zielt darauf ab, Unternehmen den Schritt hin zu solch einem ganzheitlichen Managementsystem zu ermöglichen.
Text
Ganzheitliche Managementsysteme für eine umweltbezogene und menschenrechtliche Sorgfaltspflicht
Die Branchenstudien widmen sich der deutschen Automobilindustrie. Die Studien:
geben einen Überblick über Risiken für negative Umweltauswirkungen auf den einzelnen Stufen der vorgelagerten internationalen Wertschöpfungskette der deutschen Automobilindustrie und beschreibt tatsächliche negative Auswirkungen;
analysieren im Detail die mit der Herstellung ausgewählter Fahrzeugkomponenten und Wertschöpfungsstufen verbundenen Risiken für negative Umweltauswirkungen;
zeigen exemplarisch, welche Verbindungen zwischen (potenziellen) negativen Umwelt- und menschenrechtlichen Auswirkungen bestehen können; und
zeigen Handlungsansätze und Beispielmaßnahmen auf und gibt Aufschluss über weitere Branchenaktivitäten und Initiativen.
Text
Beispiel Automobilbranche
Umweltrisiken und -auswirkungen in globalen Lieferketten deutscher Unternehmen – Branchenstudie Automobilindustrie
Die Automobilindustrie ist mit einem Umsatz von knapp 378 Mrd. EUR im Jahr 2020 der umsatzstärkste Industriesektor in Deutschland. Die Wertschöpfungskette des deutschen Automobilsektors ist in hohem Maße internationalisiert und ausdifferenziert. Die Transformation hin zu alternativen Antriebstechnologien (und die digitale Transformation) wird bedeutende Auswirkungen auf die Wertschöpfungsketten haben und wirkt sich bereits heute auf Teilbereiche, etwa des Werkstoffbezugs, aus. So werden Rohstoffe, die bisher eine vergleichsweise geringe Rolle spielen, zunehmend wichtiger. Im Fokus stehen dabei beispielsweise Rohstoffe wie Lithium und Kobalt, die eine elementare Rolle bei der Herstellung von Batterien für Elektroautos spielen.
In der Branchenstudie findet sich mehr zu den Umweltthemen in der deutschen Automobilbranche:
Treibhausgase
Wasser
Fläche
Abiotische und biotische Ressourcen
Luftschadstoffe
Wassergefährdende Stoffe
Abfälle
Auf Basis der Analyseergebnisse werden in zehn Steckbriefen ausgewählte Handlungsansätze und Maßnahmen vorgeschlagen. Unternehmen können diese nutzen, um negative Umweltauswirkungen in der Lieferkette zu beseitigen, zu vermeiden oder zu mindern. Darüber hinaus können sie Bestandteil eines kohärenten Sorgfaltspflichtenmanagements sein und können für Zertifizierungen, Kooperationen oder auch zur Berichterstattung genutzt werden.
Text
Vorschläge und Instrumente für umweltbezogene und menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für weitere Branchen
In den kommenden zwei Jahren werden nach und nach weitere Berichte für Branchen folgen. Diese werden ebenfalls hier veröffentlicht werden. Jede Studie wird branchenspezifische Vorschläge für das Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement enthalten. Darüber hinaus werden Instrumente für Unternehmen entwickelt, die sie dabei unterstützen, ihr Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement an das Konzept der Sorgfaltspflicht anzupassen.