Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Seit 2010 unternimmt Äthiopien gezielte Anstrengungen, sich als Produktionsstandort in Afrika zu positionieren, unter anderem mit dem Ziel die auf Landwirtschaft basierende Exportwirtschaft zu diversifizieren. Textil und Leder sind zwei rasant wachsende Sektoren. Laut Prognosen sollen die Exporte aus dem Bekleidungssektor auf einen Wert von rund 1 Mrd USD im Jahr 2020 anwachsen (von rund USD 84 Millionen in 2011) und dabei rund 350,000 Arbeitsplätze schaffen. Um auf internationalen Märkten Akzeptanz zu finden, muss die Industrie darauf hinarbeiten, internationale Standards und Vorgaben einzuhalten. Das gilt insbesondere im Hinblick auf Umwelt- und Sozialstandards.
Vor diesem Hintergrund erhalten Textil- und Lederfirmen Unterstützung von deutscher Seite. Das geschieht in Anlehnung an die Ziele des deutschen Programms im Bereich nachhaltige Textil- und Bekleidungsindustrie. Im Auftrag der deutschen Regierung arbeitet die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit Partnern in Äthiopien bei der Entwicklung von Methoden und Stärkung lokaler Kapazitäten zusammen. Als Teil dieser Anstrengungen unterstützt die GIZ lokale Dienstleister dabei, den Umfang und die Qualität einschlägiger Trainings- und Beratungsleistungen zu verbessern. Lokale Dienstleister spielen ein wichtige Rolle bei der Umsetzung und Ausweitung des Unterstützungsprogramms in Äthiopien.
Der sichere und effiziente Umgang mit Chemikalien zählt zu einem der wichtigsten Aspekte im Bereich der nachhaltigen Textil- und Lederproduktion. Bei der Unterstützung lokaler Industrien zur Umsetzung der internationalen Standards und Ansätze greift die GIZ auf ihren Instrumentenkasten zurück, den sie im Rahmen eines ähnlichen Vorhabens im Textil- und Ledersektor in Bangladesch entwickelt und pilotiert hatte. Im Zeitraum Dezember 2017 bis Januar 2018 unterstützte adelphi die GIZ in Äthiopien bei der Konzipierung und Umsetzung eines Kompetenzentwicklungsprogramms für lokale Dienstleister im Textil- und Ledersektor sowie bei der Durchführung einer ersten Bedarfsanalyse in ausgewählten Unternehmen. Die Ergebnisse flossen in die weitere Umsetzungsstrategie im Rahmen der Initiative für nachhaltige Textilproduktion in Äthiopien ein.