Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Partner
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Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
nexus - Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung GmbH
Technische Universität (TU) Berlin
Etwa 56% des Endenergieverbrauchs und ca. 40% der energiebedingten Treibhausgasemissionen entfallen in Deutschland auf den Wärmemarkt. Fossile Brennstoffe wie Erdgas und und Heizöl sind derzeit die wichtigsten Primärenergieträger zur Wärmeerzeugung in Deutschland. Ziel der Bundesregierung ist es, den Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte von aktuell ca. 9 Prozent auf 14 Prozent bis zum Jahr 2020 zu steigern und langfristig noch deutlich darüber hinaus anzuheben. Zum Gelingen der deutschen Energiewende ist daher - neben dem Umbau des Stromsektors – eine Transformation des Wärmesektors hin zu mehr Energieeffizienz und erneuerbaren Energien entscheidend.
Das Forschungsvorhaben LowExTra untersuchte und entwickelte ein neuartiges intelligentes Mehrleiter-Wärmenetz. Ziel war es, die bestehende leitungsgebundene Wärmeversorgung mit seinen klassischen Vor- und Rücklaufleitungen so auszubauen, dass auch dezentralen Wärmeproduzenten die Einspeisung in das Wärmenetz vornehmen können. So genannte LowEx-Mehrleiter-Netze werden mit unterschiedlich niedrigen Temperaturniveaus betrieben, so dass sie erneuerbare Wärme aufnehmen können. Das im Forschungsprojekt entwickelte Versorgungsnetz ist möglichst flexibel hinsichtlich der Entnahme und der Bereitstellung von Wärme und dient zugleich als Wärmespeicher. Durch die Integration von verschiedensten Energiequellen einschließlich Abwärme erhöht sich die Energieeffizienz des Wärmenetzes. Übergeordnetes Projektziel war die Erforschung der Machbarkeit von derartigen Mehrleiter-Netzen aus technischer, ökonomischer, politischer und partizipativer Perspektive.
Im Fokus der Aufgaben von adelphi standen dabei alle Aspekte einer umfassenden Politikanalyse. Zu diesem Zweck erfolgten im ersten Schritt eine Bestandsaufnahme der aktuellen politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie der Fördermöglichkeiten. Im zweiten Schritt entwickelte adelphi eine strukturierte Darstellung der Akteurs-, Regelungs- und Förderlandschaft. Darauf aufbauend wurden im dritten Schritt Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Das auf drei Jahre ausgelegte Forschungsvorhaben wurde innerhalb des 6. Energieforschungsprogramms im Förderbereich "EnEff: Wärme – Forschung für energieeffiziente Wärme- und Kältenetze" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Zu den Projektpartnern gehörten das Hermann-Rietschel-Institut der TU Berlin (technisches Modul), das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (ökonomisches Modul) und das nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung (partizipatives Modul).