Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Spätestens seit der Lancierung der öffentlichkeitswirksamen Detox-Kampagne (Greenpeace) sowie dem verheerenden Kollaps des Fabrikgebäudes Rana Plaza (Bangladesch) im Jahr 2013 stehen Akteure der Textil- und Bekleidungsindustrie im Fokus des öffentlichen Interesses. Besonders internationale Modeunternehmen stehen zunehmend unter Druck, negative ökologische und soziale Einflüsse entlang der Lieferkette zu minimieren. Daneben stellt die Entsorgung gebrauchter Bekleidung eine große Herausforderung dar, denn der Trend zu „Fast-Fashion“ mit kurzer Lebensdauer führt zu einer stetig wachsenden Menge an Textilabfällen. Zukünftig soll auch die Kreislaufwirtschaft unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus von Textilien stärker in den Fokus gerückt werden.
Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Sektorvorhaben „Nachhaltigkeit in Textil-Lieferketten“ ins Leben gerufen, das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt wurded. Das Projekt bot Partnerländern fachliche Hilfe und Projektfinanzierung, um soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der gesamten Textil-Lieferkette zu realisieren. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Vorhabens war die Unterstützung des Bündnisses für nachhaltige Textilien.
In diesem Rahmen erstellte adelphi zusammen mit dem Cradle to Cradle e.V. einen umfassenden Bericht zur Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie.
Der erste Teil des Berichts beinhaltet eine Analyse zum aktuellen Stand in Deutschland und EU-Mitgliedstaaten, sowie eine umfassende Abhandlung zu Strategien, Lösungen, Herausforderungen und Hindernissen beim Übergang zu einer kreislauffähigen Textilindustrie. Basierend auf Literaturrecherche, Experteninterviews und der Durchführung eines Fachsymposiums auf dem Cradle to Cradle Kongress 2018 entwickelte das Projektteam Empfehlungen für das BMZ sowie das Bündnis für nachhaltige Textilien, um Handlungsfelder für kreislaufwirtschaftliche Maßnahmen aufzuzeigen.