Klimabedingte Migration steuern - Klimarisikoversicherungen als Lösung?

Extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel verursacht oder verstärkt werden (Stürme, Überschwemmungen oder Dürren), oder Umweltschäden, wie die Versalzung des Bodens oder der Anstieg des Meeresspiegels, haben langfristige Folgen für die wirtschaftliche Situation, Gesundheit und Sicherheit einer Gesellschaft. Häufig sind sie eine ernsthafte Bedrohung für das Leben und die Existenzgrundlage der Menschen vor Ort, vor allem in Entwicklungsländern. Aufgrund der veränderten Bedingungen entschließen sich zahlreiche Menschen aus ihrer Heimat wegzuziehen. Diese „klimabedingte Mobilität“ ist vielseitig und umfasst Migration, Vertreibung und geplante Umsiedlungen. Sie kann außerdem eine aussichtsreiche Bewältigungsstrategie für die betroffenen Menschen sein, weil die Umsiedlung an einen anderen Ort die Möglichkeit auf den notwendigen Schutz vor zunehmendem Katastrophenrisiko bietet.

Zwar liefert die Wissenschaft keine vollständig zweifelsfreien Prognosen. Dennoch ist davon auszugehen, dass der Klimawandel in Zukunft die Art und das Ausmaß der Mobilität verstärken wird. Auch in Zukunft wird die Mehrheit der Menschen, die aufgrund des Klimawandels umziehen, innerhalb der Grenzen ihres eigenen Landes bleiben – und die meisten von ihnen werden so schnell wie möglich an ihren Heimatort zurückkehren.

Um die klimabedingte Mobilität wirkungsvoll zu steuern, müssen geeignete Instrumente entwickelt werden. Gleichzeitig fehlen den betroffenen Ländern sowie den deutschen und internationalen Entwicklungsorganisationen erprobte Ansätze, um die klimabedingte Mobilität entwicklungs- und bedarfsorientiert zu gestalten und die katastrophenbedingte Vertreibung zu reduzieren.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH hat adelphi mit einer umfassenden Hintergrundanalyse beauftragt, die die Rolle der Klimarisikoversicherungen in diesem Zusammenhang beleuchtet. Das Projektteam untersucht, wie sich Klimarisikoversicherungen auf Migration und Vertreibung auswirken können, diskutiert verschiedene Szenarien und entwickelt adäquate Handlungsoptionen.