Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Aufgrund des überwiegend trockenen Klimas ist Wasser in Somalia eine knappe und kostbare Ressource, die für den Lebensunterhalt der somalischen Bevölkerung und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung von großer Bedeutung ist. Eine der wichtigsten Wasserquellen ist der Shabelle-Fluss. Der Shabelle ist ein zentrales Standbein für die somalische Landwirtschaft, die in hohem Maße von der Bewässerung durch den Fluss abhängt und von regelmäßigen Überschwemmungen geprägt wird. Nach langen Jahren des Bürgerkrieges und dem Zerfall staatlicher Strukturen ist Somalia nun darum bemüht, Regierungsstrukturen und eine wasserwirtschaftliche Infrastruktur aufzubauen.
Dieser Prozess wird durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Rahmen des „Programms zum nachhaltigen Wasserressourcenmanagement in Somalia“ begleitet. Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist, grundlegende Rahmenbedingungen für ein integriertes Wasserressourcenmanagement in Somalia zu etablieren. adelphi unterstützt das Projekt in Zusammenarbeit mit regionalen Expertinnen und Experten durch die Entwicklung eines Statusberichts und eines strategischen Aktionsplans für das Einzugsgebiet des Shabelle.
In der ersten Phase erfasst adelphi den aktuellen Stand des Wasserressourcenmanagements im Shabelle-Einzugsgebiet. In einem sogenannten Basin Diagnostic (einem Bericht über den aktuellen Zustand des Flusseinzugsgebiets), der dem DPSIR-Ansatz (Driver-Pressure-State-Impact-Response) folgt, werden die Ursachen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen in verschiedenen Bereichen des Wassermanagements wie Bewässerung, Überschwemmung, Viehzucht oder grenzüberschreitende Zusammenarbeit identifiziert. Auf Grundlage dieser Analyse wird darauf aufbauend ein ganzheitlicher Katalog von Schwerpunktmaßnahmen und Interventionen in einem Aktionsplan zusammengefasst, der in Somalias nationale Wasserstrategie einfließt.
Um die Fortführung dieses strategischen Ansatzes und die kontinuierliche Umsetzung der Schwerpunktmaßnahmen zu gewährleisten, ist das Projekt partizipativ angelegt und bindet wichtige Akteure und Akteurinnen des somalischen Ministeriums für Energie und Wasserressourcen sowie andere zentrale Beteiligte auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene aktiv mit ein und stärkt deren Kapazitäten. Durch diese Herangehensweise wird ebenfalls sichergestellt, dass das Know-how über die Entwicklung eines Basin Diagnostic an somalische Stakeholder vermittelt wird, die in Zukunft ähnliche Maßnahmen für andere Einzugsgebiete eigenständig durchführen können.