Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Um eine sozial-ökologische Transformation aktiv gestalten zu können, muss sich auch Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik wandeln und sich unter anderem der Frage stellen, Inwieweit sind das eigene Selbstverständnis und damit verbundene Prinzipien, Instrumente und Diskurse an die neue Situation und den damit einhergehenden Transformationsanspruch anzupassen sind.
Im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) haben adelphi, das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Professor Dr. Harald Heinrichs von der Leuphana Universität Lüneburg und Professor Dr. Stephan Lessenich von der Ludwig-Maximilians-Universität verschiedene Teilelemente der oben genannten Fragestellung reflektiert und bearbeitet.
Dabei zeigt sich, dass auf der normativen Ebene von Prinzipien und Diskursen durchaus Weiterentwicklungsbedarfe und -möglichkeiten bestehen. Oftmals bedarf es aus Sicht der Autoren jedoch vor allem der Stärkung und Überarbeitung konkreter Strukturen und Prozesse, innerhalb derer bestehende Prinzipien und Diskurse ihre Wirkungskraft entfalten können, um die Zielstellungen von Umwelt-und Nachhaltigkeitspolitik zu erreichen. In Bezug auf Umweltpolitikprinzipien lässt sich beispielsweise feststellen, dass die bestehende und rechtlich verankerte Trias aus Vorsorge-, Verursacher- und Kooperationsprinzip auch für die Zukunft hochrelevant bleibt, allerdings vor allem in der Umsetzung und Operationalisierung auf Ebene einzelner Anwendungsfelder einer Stärkung bedarf. Ähnlich verhält es sich mit den Managementregeln der Nachhaltigkeitsstrategie: Anpassungen und Schwerpunktsetzungen sowohl auf inhaltlicher als auch stilistischer Ebene sind wichtig und richtig, zentraler ist es jedoch, die Anwendung der Regeln im Rahmen von Strategie- oder Gesetzentwicklungsprozessen zu stärken. Diskurse zum guten Leben bieten wiederum die Chance, das Leitbild der Nachhaltigkeitspolitik zu schärfen: Letztere strebt es an, allen Menschen weltweit und in der Zukunft zu ermöglichen, ein gutes Leben zu führen. Ein solches Leitbild erlaubt nicht zuletzt, abstrakte umweltpolitische Herausforderungen stärker personifiziert zu kommunizieren.