Der Klimawandel ist eine der zentralen Sicherheitsbedrohungen des 21. Jahrhunderts. Der im Auftrag der G7-Staaten erstellte unabhängige Bericht "A New Climate for Peace – Taking Action on Climate and Fragility Risks" identifiziert verschiedene Klima- und Fragilitätsrisiken, die eine ernstzunehmende Bedrohung für die Stabilität von Staaten und Gesellschaften darstellen. Das Risiko ist dort am größten, wo Staaten und Gesellschaften nicht in der Lage sind, die Stressfaktoren der globalen Klimaveränderungen abzufedern und auf friedliche Weise zu bewältigen: Klimawandel ist der ultimative Risikomultiplikator, der Fragilität global erhöhen und zu sozialen Unruhen und sogar gewalttätigen Konflikten beitragen wird. Welche Rolle kann die Außenpolitik bei der Bewältigung dieser Risiken übernehmen? Welche präventiven Maßnahmen der Klimaaußenpolitik stehen zur Bekämpfung dieser strukturellen Konfliktursachen zur Verfügung?
Mit diesen und weiteren Fragen befasste sich dieses vom Auswärtigen Amt geförderte Vorhaben. Ziel war es, dazu beizutragen, Außenpolitik besser auf diese aufkommenden Krisenherde vorzubereiten und Handlungsoptionen über den Kern der klassischen Außenpolitik hinaus aufzuzeigen. Auch die in der Praxis oft unzureichende Einspeisung der Ergebnisse in politische Prozesse standen hierbei im Vordergrund.
Zur Erarbeitung konkreter Handlungsoptionen zur Bekämpfung von Klima- und Fragilitätsrisiken riefen die G7-Außenminister bei ihrem Gipfeltreffen in Lübeck eine Arbeitsgruppe ins Leben. Dieser G7-Prozess kann dabei auf der Wissensplattform aufbauen, die adelphi federführend im Auftrag der G7 entwickelt hat. Ihr Ausbau gemäß des Bedarfs der G7 und insbesondere der von den G7-Außenministern eingesetzten Arbeitsgruppe stand im Zentrum dieses Projektes.
Die interaktive Plattformwww.newclimateforpeace.o… bietet politischen Entscheidungsträgern, Experten und Praktikern ein Diskussionsforum zum Zusammenspiel von Klimawandel, Fragilität und Konflikten. Durch regelmäßiges Sichten und Kondensieren von aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen und internationale Diskussionen erleichtert sie den Zugang zu themenrelevanten Informationen. Dieses Vorhaben konnte durch die Wissensplattform www.newclimateforpeace.o… und begleitende Aktivitäten dazu beizutragen, dass Erkenntnisse zu Klimarisiken als strukturelle Konfliktursachen besser in politische Prozesse und die Operationalisierung von Präventivmaßnahmen eingespeist werden.
Neben dem Zugriff auf zentrale Analysen und Erkenntnisse der Studie "A New Climate for Peace" wurden über die Plattform mit dem Blog "Resilience Compass" aktuelle Entwicklungen und Debatten zu Klima- und Fragilitätsrisiken aufbereitet und ein umfangreiches interaktives Online-Tool zur Analyse klimabezogener Konflikte weltweit sowie zum Vergleich von Präventions- und Lösungsansätzen („ECC Factbook“) zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurde im Rahmen des Projekts ein Dialog mit Vertretern der G7-Arbeitsgruppe bezüglich ihrer Prioritäten für die Wissensplattform initiiert. Zudem wurden Briefings und Workshops für Diplomaten aller G7-Staaten sowie relevanter internationaler Organisationen und anderer Geber durchgeführt (Europäische Kommission, Schweiz), um die Kernergebnisse des Gutachtens sowie des ECC Factbooks zu verbreiten und die Nutzung und Sichtbarkeit der Plattform zu maximieren.