Die IVU-Richtlinie beinhaltet als grundlegenden Ansatz, dass „Beste Verfügbare Techniken“ (BVT) zum Einsatz kommen sollen, um Umweltverschmutzung aus Produktionsprozessen zu begrenzen. Für einzelne Branchen und Verfahrensschritte werden dementsprechend BVT beschrieben, die als Richtschnur für die Genehmigungen industrieller Anlagen dienen. Das Vorhaben untersuchte, inwieweit das im Kern durchaus erfolgreiche Regelungskonzept auf Entwicklungs- und Schwellenländer übertragen werden kann.
Die Studie fokussierte auf die Textil- und Lederindustrie und hier wiederum auf die Hauptlieferanten Deutschlands und der EU: China, Indien und die Türkei. Für diese Sektoren und Länder wurde untersucht, inwiefern die europäischen Umweltstandards, die in sogenannten BVT-Merkblättern festgehalten sind, eingesetzt werden könnten, welche Schritte dazu erforderlich wären, wo die Chancen einer solchen Entwicklung liegen und welche Hemmnisse derzeit noch bestehen.
Die Studie zeigte, dass es zwar einige vielversprechende nationale Ansätze gibt, Produktionsabläufe in den beiden Branchen umweltfreundlicher zu gestalten, dass jedoch noch erhebliche Vollzugsdefizite in allen drei Ländern bestehen. Eine Möglichkeit zu einem besseren Umweltschutz wurde darin gesehen, den BVT über die weltweit dominanten Marktplayer im Bereich des Textil- und Lederhandels in den einzelnen Länder verstärkt Geltung zu verschaffen.