Rückstände von Arzneistoffen sind in allen aquatischen Ökosystemen industrialisierter Länder nachweisbar. In Entwicklungs- und Schwellenländern hat sich die Informationssituation über das Vorkommen von Arzneimitteln in der Umwelt in den vergangenen Jahren stetig verbessert. Trotzdem fehlt in diesen Ländern ein Gesamtbild über die betreffenden Medikamente, ihre Konzentration sowie die potenziellen Wirkungen auf das Ökosystem und der Menschen.
Die International Society of Doctors for the Environment hat das Thema “Environmentally Persistent Pharmaceutical Pollutants” (EPPP) als “emerging issue” identifiziert und als Thema für den Strategic Approach on International Chemicals Management (SAICM) des United Nations Environmental Programme (UNEP) vorgeschlagen. Vor diesem Hintergrund hat dieses Projekt die Grundlage für weitere Überlegungen und differenzierte Diskussionen geschafft, indem es den aktuellen Wissensstand über Arzneistoffe in der Umwelt ermittelte.
adelphi führte dieses Vorhaben gemeinsam mit dem IWW Zentrum Wasser durch und beriet das Umweltbundesamt (UBA) bei der Vorbereitung eines weltweiten Aktionsplans zur Behandlung persistenter Arzneimittel im Trinkwasser.
Die wichtigsten Aufgaben des Projekts waren:
die Measured Environmental Concentrations (MEC) von Medikamenten aus der Human- und Veterinärmedizin für alle fünf UN-Gruppen sammeln
regionale Verbrauchsdaten und Zukunftstrends vergleichen
Bedeutung verschiedener Emissionswege (Produktion, Gebrauch, Beseitigung) beurteilen
Ermitteln, welchen Einfluss die Infrastruktur, die Bevölkerungsentwicklung, die Verfügbarkeit von Medikamenten, die Agrarwirtschaft, etc. auf die Umwelt haben
Datenbanken und Karten zur Verfügung stellen, die die weltweite Bedeutung von Arzneistoffen in der Umwelt als „emerging issue“ illustrieren
Aktivitäten zur Aufnahme in einen weltweiten Aktionsplan vorbereiten