Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Schweiz
Der Global Risks Report 2015 des World Economic Forum identifiziert zunehmende Konflikte um Wasserressourcen als größtes langfristiges Risiko. Für die Gesundheitsversorgung, die Ernährungssicherung, die Energieversorgung und Ökosystemleistungen ist Wasser von zentraler Bedeutung. Nutzungskonflikte werden hier auf lokaler, regionaler und globaler Ebene zunehmen und große Staudamm- und Bergbau-Projekte vermehrt zu Konflikten führen. Nachhaltiges Wasserressourcenmanagement und die gerechte Verteilung ihrer Wertschöpfung eröffnen jedoch auch Chancen zur konstruktiven Konfliktbearbeitung.
Vor diesem Hintergrund engagiert sich die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit mit verschiedenen VN-Organisationen, Think-Tanks und Universitäten sowie Nichtregierungsorganisationen in globalen Wasserfragen, um Nutzungskonkurrenzen frühzeitig zu erkennen und um gemeinsame Nutzungskonzepte zum Ziele der Kooperation und Friedenskonsolidierung zu erstellen. Zu diesem Zweck initiiert die Schweizerische Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) den Aufbau einer globalen Wasserfazilität, um Kooperationen und Good Governance im Wassersektor zu etablieren.
Um das globale Themenfeld Wasser, Frieden und Sicherheit stärker im öffentlichen Diskurs zu verankern, vernetzt der Geneva Water Hub internationale Forschungsinstitute und Institutionen innerhalb und außerhalb der Vereinten Nationen. Darüber hinaus soll der Geneva Water Hub die wasserpolitische Agenda mitgestalten.
Ziel ist es, das Verständnis und die Möglichkeiten zur Verhinderung von Wasserkonflikten zu stärken, die aus konkurrierenden Inanspruchnahmen, aus Konflikten zwischen öffentlichen und privaten Akteuren oder aus Rivalitäten zwischen verschiedenen politischen Organen oder Staaten erwachsen.
adelphi unterstützte die DEZA konzeptionell und hat diese bei der Weiterentwicklung des Geneva Water Hub zu einem neuen globalen Wissensnetzwerk zum Management von Wasserrisiken beraten. Vor allem in der Gründungsphase hat adelphi konzeptionelle und inhaltliche Aufgaben übernommen. Darüber hinaus wurden bestehende Netzwerke in der globalen Wassergovernance evaluiert und daraus Anforderungen an das Geneva Water Hub abgeleitet. Eine Umfrage unter ausgewiesenen internationalen Wasserexperten hat den konkreten Beratungsbedarf aufgezeigt.