Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
Mit dem Auslaufen der im Kyoto-Protokoll gesetzten Verpflichtungsperiode Ende 2012 ist die Nachfrage nach Certified Emissions Reductions (CERs) im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM) unklar. Zudem ist er bei den einzelnen Ländern umstritten. Sie wollen zusätzlichen bürokratischen Aufwand und Transaktionskosten vermeiden und fürchten, dass sich die Projekte nur auf wenige Staaten konzentriert, vor allem Schwellenländer. Einige Länder und Emissionshandelssysteme (EHS) haben deshalb begonnen, alternative Ausgleichsmechanismen zu entwickeln. Deren Umsetzung würde jedoch zu einer weiteren Fragmentierung des internationalen Kohlenstoffmarkts führen und eine Kooperation zwischen den verschiedenen EHS verkomplizieren. Eine Reform des CDM hätte hingegen den Vorteil, auf bereits bestehende Mess- und Verifizierungsstrukturen der Emissionen in Entwicklungsländern zurückgreifen zu können. Außerdem würde eine Reform die Finanzierung von Entwicklungs- und Minderungsmaßnahmen erleichtern und die Rahmenbedingungen für einen alternativen globalen Klimaausgleich im internationalen Kohlenstoffmarkt schaffen. Von 2011-2013 unterstützen adelphi und das Wuppertal Institut das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt, den Dialog und Austausch mit Entscheidungstragenden anderer Jurisdiktionen zum Thema Offsets und CDM-Reform durchzuführen. Im Rahmen des Vorhabens wurden Gemeinsamkeiten hinsichtlich Offsetpolitik von vier möglichen wichtigen Nachfragern für Offset-Gutschriften außerhalb der EU – Japan, Kalifornien, der Republik Korea und Australien – herausgearbeitet mit dem Ziel, diese in den CDM-Reformprozess einzuspeisen und zu dessen Erfolg beizutragen.