
Die Pilotphase des mexikanischen Emissionshandelssystems hat am 1. Januar 2020 begonnen. Es deckt direkte CO₂-Emissionen aus der Energiewirtschaft und der Industrie ab. Zu Letzterer zählen unter anderem die Sektoren der Automobil-, Zement-, Kalk-, Chemie-, Nahrungs- und Genussmittel-, Glas- und Metallindustrie, der Bergbau, die petrochemische Industrie sowie die Papierindustrie. Die Teilnahme ist auf Wirtschaftseinheiten begrenzt, die jährlich mindestens 100.000 Tonnen CO₂ ausstoßen, was auf rund 300 Einheiten hinausläuft. Damit deckt die Pilotphase ungefährt 40 Prozent der nationalen Gesamtemissionen Mexikos ab.
Vor diesem Hintergrund hat das mexikanische Ministerium der Umwelt und natürlichen Ressourcen, SEMARNAT, zur zweiten, virtuellen ETS Academy eingeladen. Ziel der Akademie war, mexikanischen Entscheidungstragenden und wichtigen Akteur*innen ein robustes Verständnis der grundlegenden Konzepte des Emissionshandelssystems sowie der Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Instruments im mexikanischen Kontext zu vermitteln, insbesondere für die Pilotphase ab Januar 2020. Wichtige Entscheidungstragende des SEMARNAT und der mexikanischen Industrie nahmen Teil. Das Projekt sprach zudem weitere relevante Ministerien, Behörden, Verwaltungen und Entscheidungstragende auf nationaler und bundesstaatlicher Ebene an sowie ausgewählte Wirtschaftsverbände und Industrievertreter*innen.
Das Sekretariat der International Carbon Action Partnership (ICAP) unter adelphis Projektträgerschaft hat die Umsetzung dieses virtuellen Trainings gemeinsam mit der Partnership for Market Readiness (PMR) der Weltbank und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) geleitet. Darin wurden ein tiefgehendes Verständnis von Emissionshandel als Instrument zur Treibhausgasminderung vermittelt, mit besonderem Fokus auf das System der mexikanischen Pilotphase, und Kapazitäten bezüglich der technischen Gestaltung und Umsetzung von Kohlenstoffmärkten und Emissionshandelssystemen aufgebaut.