Das Paris-Abkommen stützt sich auf eine Vielzahl unterschiedlicher Selbstverpflichtungen der Vertragsstaaten zum Klimaschutz, die so genannten Intended Nationally Determined Contributions (INDC). Darüber hinaus verkörpert das Klimaabkommen eine Abkehr vom Kyoto-Protokoll, in welchem die Klimaschutzbemühungen der Industriestaaten in Form von Quantified Emission Limitation and Reduction Objectives (QELRO) oder einheitlichen Emissionsbudgets angegeben wurden. Dieser Ansatz des Kyoto-Protokolls erleichterte bisher die Rechenschaftslegung vor allem mit Blick auf flexible Mechanismen zur Emissionsminderung, wie z.B. den internationalen Emissionshandel, den Joint Implementation oder den Clean Development Mechanism. Zwar sieht auch Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens kooperative Ansätze und einen Mechanismus zur Minderung von Treibhausgasemissionen vor. Die Erfassung der verschiedenen Arten von Minderungsbeiträgen erweist sich jedoch als große Herausforderung.
Vor diesem Hintergrund untersuchen adelphi und Get2C, wie flexible Mechanismen ausgestaltet werden können, damit sie mit den Selbstverpflichtungen im Rahmen des Paris-Abkommens vereinbar sind. Ziel der gemeinsamen Studie ist erstens, die notwendigen Voraussetzungen zu identifizieren, welche die eingereichten INDCs mit der Übertragung von Emissionsgutschriften und mit einer internationalen Struktur für einen globalen Kohlenstoffmarkt in Einklang bringen.
Vor dem Hintergrund eines fehlenden internationalen vertrauensbildenden Rahmenwerks zur Rechenschaftslegung wird zweitens untersucht, wie die flexiblen Instrumente so ausgestaltet sein müssen, dass sie das breite und verschiedenartige Spektrum von Klimaschutzverpflichtungen berücksichtigen und dadurch zur Entwicklung eines globalen Kohlenstoffmarktes beitragen.
Zu diesem Zweck werden beide Projektpartner
die Verpflichtungen der Vertragsstaaten analysieren und untersuchen, wie die Übertragung von Emissionsgutschriften unter den Staaten erleichtert werden kann;
den Einfluss gegenwärtiger und zukünftiger Klimaschutzverpflichtungen auf bestehende und künftige Marktinstrumente untersuchen;
die aktuellen Praktiken im Bereich Marktmechanismen in Bezug auf Netto-Emissionsminderungen auswerten und verschiedene Möglichkeiten zur Steigerung der Netto-Minderung mithilfe von verschiedenen Instrumenten analysieren (beispielsweise Baseline Berechnungsmethoden, standardisierte Baselines, Leitungsstandards, Benchmarks);
einen Rahmen zur Analyse der Auswirkungen von Politiken und Maßnahmen auf nationaler und sektoraler Ebene in Bezug auf geplante und bestehende Mechanismen entwickeln.