Ungleiche Rohstoffverteilung und die Konsequenzen der Nutzung von nicht-erneuerbaren Ressourcen sind wiederkehrend Gegenstand von gewaltförmigen Auseinandersetzungen unterschiedlicher Intensität. Abhängig von übergeordneten Akteurskonstellationen und der Ausprägung politischer, wirtschaftlicher und sozialer Rahmenbedingungen resultieren unterschiedliche Konfliktrisiken. Diese Risiken sind vielfach global vernetzt, auch weil sie wesentlich die Ressourcenströme zwischen Verbraucher-, Transit- und Produzentenländern spiegeln. Konflikte innerhalb von Produzentenländern können demnach die Versorgungssicherheit mit Rohstoffen in Verbraucherländern gefährden. Ob für energetische Rohstoffe wie Erdgas, Erdöl, Kohle oder nicht-energetische Rohstoffe wie Coltan oder Kupfer: Vielfach wird gefordert, Deutschland müsse sich an die verschärfte Konkurrenz knapper und strategischer Rohstoffe anpassen, wobei auf die Möglichkeiten von Rohstoffkonflikten verwiesen wird.
Dieser erste Teilbericht des Forschungsvorhabens "Rohstoffkonflikte nachhaltig vermeiden. (Inter-)nationale Konflikt-Risiken bei Zugang und Nutzung von Rohstoffen" stellt wesentlich theoretisch-konzeptionelle Überlegungen zu Konfliktrisiken im Rohstoffsektor zusammen, auf deren Grundlage in weiteren Teilberichten neben Fallstudien und Szenario-Entwicklung auch mögliche krisen- und konfliktpräventive Ansätze diskutiert werden.