
Im Dialog zur Wärmewende
News vom 31. Mai 2023
News vom 16. Dez. 2015
Im Jahr 2015 feierte das European Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) sein 20-jähriges Bestehen. adelphi hat dazu im Auftrag der Europäischen Kommission ein Handbuch erstellt, das auf die Erfolge zurückblickt und als Inspirationsquelle für zukünftige Maßnahmen zur Förderung von EMAS dienen soll.
Mit dem neuen "EMAS Compendium on Promotion and Policy Support in the Member States" erhalten politische Entscheidungsträger, EMAS-registrierte Organisationen und weitere Anspruchsgruppen einen Überblick über jüngste Maßnahmen, mit denen die Mitgliedsstaaten die Erfolge von EMAS-registrierten Organisationen würdigen und kommunizieren.
Das Handbuch präsentiert dazu eine Reihe verschiedener Maßnahmen und Schritte der Mitgliedsstaaten und fasst sie in vier Kategorien zusammen: rechtliche Erleichterungen, finanzielle Beihilfen sowie Informationsmaßnahmen und Werbekampagnen zur Förderung von EMAS. Zu den genannten Beispielen gehören die deutsche Energieeffizienzrichtlinie, die EMAS-registrierte Organisationen von der Durchführung von Energieaudits befreit sowie die Berücksichtigung von EMAS-Registrierungen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge in Österreich und Steuererleichterungen für EMAS-registrierte Organisationen in bestimmten Regionen Italiens. Darum dient das Handbuch auch als Inspirationsquelle für zukünftige Aktivitäten zur Steigerung der politischen Unterstützung für EMAS und Ausweitung von EMAS-Registrierungen in den Mitgliedstaaten.
adelphi betreut seit 2010 den EMAS Helpdesk, stellt Informationen zu EMAS bereit und entwickelt Vermarktungs- und Kommunikationsstrategien, mit denen das Bewusstsein für Umweltmanagement und EMAS gesteigert werden soll. In diesem Rahmen hat adelphi im Auftrag der Europäischen Kommission das neue EMAS Compendium erstellt, das am 13. November 2015 im Rahmen der High Level Conference on EMAS in Frankfurt am Main erstmals vorgestellt wurde.
Dabei verdeutlicht das Handbuch: Nicht nur EMAS-registrierte Organisationen profitieren von der politischen Unterstützung für EMAS, sondern auch Regierungen und Regulierungsbehörden. Durch das obligatorische Nachhaltigkeitsreporting erhalten Regierungsbehörden und die breite Öffentlichkeit einen Einblick in die unabhängig geprüften Kennzahlen. Dies wiederum macht das Umweltmanagement von EMAS-registrierten Organisationen transparenter. Aufgrund der unabhängigen Aufsicht durch die zuständigen nationalen EMAS-Gutachterstellen können auch Regierungsbehörden ihre Verwaltungstätigkeit optimieren und dadurch Zeit und Ressourcen sparen. Werden beispielsweise die zeitlichen Abstände für regelmäßige Kontrollen bei EMAS-registrierten Organisationen vom Gesetzgeber ausgedehnt, können sich die nationalen EMAS-Stellen stärker auf Einrichtungen mit schlechteren Umweltbilanzen konzentrieren.
Darüber hinaus zeigt der Bericht anhand von Beispielen aus Frankreich (Gesundheitswesen), Polen (Abfallindustrie) und Spanien (Tourismus), dass branchenspezifische Kampagnen dann besonders erfolgreich sind, wenn sie alle vier Typologien miteinander kombinieren. Ihr hybrider Charakter steigert die Effektivität der Kampagnen, da sie Organisationen eindeutige Anreize zur Einführung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS aufzeigen. Gleichzeitig wird auf diese Weise gewährleistet, dass interessierte Organisationen die Vorteile von EMAS kennenlernen und die nötigen Informationsmaterialen zur Hand haben, um ein solches Umweltmanagementsystem umzusetzen. Erst die Kombination rechtlicher und/oder finanzieller Anreize mit wirkungsvollen Verbreitungs- und Informationskampagnen macht es Organisationen und Mitgliedstaaten daher möglich, in vollem Umfang von den Vorteilen von EMAS zu profitieren.
Weitere Informationen zum European Eco-Management and Audit Scheme (EMAS).