Worauf wir bei der COP29 achten sollten
News vom 11. Nov. 2024
News vom 13. Okt. 2020
V-LED hat vier Praxisbeispiele kollaborativer Klimaschutzaktivität über die Regierungsebenen hinweg in Kenia, den Philippinen, Kolumbien und Südafrika untersucht und veröffentlicht nun die Ergebnisse. Beteiligte aus Kenia und den Philippinen diskutieren zudem auf der ICLEI-Konferenz Daring Cities.
Lokale Behörden sind an einer Schlüsselposition für eine Antwort auf den Klimawandel. Sie müssen als erste auf die Folgen der Erderwärmung reagieren, und sie können nachhaltige Entwicklungswege gestalten und resiliente Gemeinden ermöglichen. Die Klimaschutzaktivitäten von Städten und Regionen tragen zentral zu neuartigen, transformativen Prozessen der Dekarbonisierung und dem Erreichen der Pariser Klimaziele bei, aber um diese Bemühungen hochzufahren und erfolgreiche Initiativen auf größere Dimensionen zu übertragen, müssen wir über die Regierungsebenen hinweg an einem Strang ziehen.
Während sich die meisten, die auf der Bühne von Kommunen und Klimawandel aktiv sind, über grundlegende Prinzipien der kollaborativen Klimapolitik und -aktion einig sind, bleiben Konzepte wie multi-level governance, vertikale Integration und horizontale Koordination allzu oft abstrakt. Die Reihe V-LED Real Practices of Collaborative Climate Action stellt Beispiele aus dem echten Leben vor und teilt die Praxiserfahrung, die vier Länder auf drei Kontinenten mit Klimapolitik und gemeinsamen Aktivitäten über mehrere Regierungsebenen hinweg gemacht haben. Die Erkenntnisse, die sich aus diesen Praxisbeispielen gewinnen lassen, können nationale, regionale und kommunale Behörden auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft leiten. Praktiker und Praktikerinnen aus zwei der vorgestellten Länder, Kenia und den Philippinen, nehmen außerdem an Podiumsdiskussionen auf der ICLEI-Online-Konferenz Daring Cities (7.–28. Oktober) am 19. Oktober teil.
Die Real-Practice-Reihe des Projekts Vertical Integration and Learning for Low-Emission Development (V-LED) hebt tiefgehende Erkenntnisse aus vier sehr unterschiedlichen Fallbeispielen hervor, die aus Kenia, den Philippinen, Kolumbien und Südafrika stammen. Die Studien wenden sich an ein breites Publikum aus Entscheidungstragenden, Anwender/-innen und Fachleuten auf nationaler und internationaler Ebene. Sie wollen das Praxiswissen über bewährte kollaborative Mechanismen und Instrumente der Klimapolitik erweitern.
Die Real Practice Studies aus Kenia, den Philippinen und Kolumbien wurden gerade veröffentlicht und stehen zum kostenlosen Download bereit.
Die kenianische Studie stellt überzeugende Erkenntnisse über den County Climate Change Fund vor, der bereits zu mehr als 100 klimafreundlichen Investitionen in fünf Pilotbezirken des Landes geführt hat. Er trägt dazu bei, die Bezirke widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel zu machen, indem er lokale Kapazitäten ausbaut und die Bevölkerung vor Ort in die Verantwortung mit einbezieht.
Die philippinische Studie untersucht, wie kollaborative Klimaschutzaktivitäten durch lokale Klimawandel-Aktionspläne gestärkt werden können. Die Stadt Ormoc konnte die Finanzierung ihrer Klimaschutzprojekte dadurch sichern, dass sie starke Partnerschaften mit nationalen Behörden und lokalen Gemeindeverbänden aufbaute.
Die kolumbianische Studie fasst die Lehren zusammen, die sich beim Umsetzen eines Systems aus regionalen Klimawandel-Knotenpunkten ergaben. Diese Regional Climate Change Nodes koordinieren klimarelevante Pläne und Aktivitäten über die unterschiedlichen ökologischen und sozio-ökonomischen Regionen des Landes hinweg.
Als nächstes wird die Real Practice Study aus Südafrika veröffentlicht. Die südafrikanische Studie gibt Erkenntnisse aus dem Klimawandel-Unterstützungsprogramm für Lokalregierungen wieder. Dieses Programm, das von der Landesregierung geleitet wird, hat Städte und Kommunen im ganzen Land dabei unterstützt, den Klimawandel besser zu verstehen und darauf zu reagieren, und hat Kommunikationshindernisse zwischen den verschiedenen Sphären der Regierung abgebaut.
Während Regierungen mit Sofortprogrammen auf die Covid-19-Pandemie reagieren und die Folgen des Klimawandels weiterhin Städte und Bezirke treffen, müssen lokale Institutionen an einer Zukunft arbeiten, die ihre Widerstandskraft gegenüber beiden Herausforderungen stärkt. Das V-LED-Team von adelphi und die GIZ laden am 19. Oktober gemeinsam zu einem Nebenevent auf der Daring-Cities-Konferenz ein, zum Thema „Globale Erholung: Multi-level Governance als Muss“ (das Event findet auf Englisch statt). Die Diskussionsteilnehmenden tauschen sich über ihre praktischen Erfahrungen mit der Zusammenarbeit über mehrere Regierungs- und Verwaltungsebenen hinweg aus. Teilnehmende und Publikum können so direkt von den lokalen und nationalen Entscheidungstragenden und ihren Verbündeten lernen, welche häufigen Schwierigkeiten und bewährten Erfolgsstrategien es gibt, wenn lokale Klimaprojekte umgesetzt und finanziert werden sollen. Daring Cities 2020 fand vom 7. bis zum 28. Oktober 2020 online statt.
Das V-LED-Projekt arbeitet mit Kommunen, Bezirken und der Landesregierung in Kenia und Südafrika zusammen. Es unterstützt Verwaltungsprozesse, um das Potenzial für Klimaschutzaktionen dort zu heben, wo es am meisten ausmacht: vor Ort. Das Projekt unterstützt kommunale und Bezirksregierungen dabei, strategische und gesetzgeberische Meilensteine zu erreichen, die ihnen erlauben, zu Schlüsselakteuren im Klimaschutz zu werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) als Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative gefördert.
Ansprechpartnerin: keusenadelphi [dot] de (Lisa Keusen)