
Nach der Hitze ist vor dem Arbeitskampf
Kommentar von Vivianne Rau
News vom 12. Jul. 2012
Viele Landwirte und Hausbesitzer zögern, sich auf Klimaveränderungen wie Dürren oder Starkregen einzustellen. Auf der zweiten internationalen Konferenz „Adaptation Futures“ in Arizona zeigte adelphi-Anpassungsexperte Christian Kind die bedeutendsten psychologischen Barrieren auf.
Das Paradox: Obwohl der Nutzen vieler Maßnahmen die Kosten langfristig häufig überwiegt, treffen Menschen in entwickelten Regionen, die besonders vom Klimawandel betroffen sind, kaum Vorkehrungen. Umfragen zeigen, dass 83 Prozent der Hausbesitzer im Südosten der USA selbst nach drei zerstörerischen Wirbelstürmen ihre Häuser nicht sturmsicher machten.
Im Rahmen der Konferenz „Adaptation Futures“ präsentierte Projektmanager Christian Kind Praktikern und Wissenschaftlern aus über 60 Ländern die Forschung von adelphi auf diesem Themengebiet. Empirische Erkenntnisse aus der Psychologie und der Verhaltensökonomik zeigen, dass Individuen häufig unrealistisch optimistisch sind und annehmen, sie selbst wären nicht von den Folgen des Klimawandels betroffen. Selbst wenn Risiken des Klimawandels als relevant erkannt werden, zeigen Beobachtungen und Experimente, dass Entscheidungen zur Vorsorge häufig auf die lange Bank geschoben werden. Der Staat sollte deshalb Anreize zu privater Anpassung nicht per se ausschließen. Die Untersuchung sinnvoller Rahmenbedingungen hierfür bleibt ein Forschungsthema von adelphi.
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