Speed-Dating mal anders: Vernetzungstreffen zu lokalen Klimafonds in München

Immer mehr Kommunen setzen auf innovative lokale Klimafonds, um zusätzliche Mittel für effektiven Klimaschutz zu mobilisieren. Doch wie gestalten sich lokale Klimafonds in der Praxis? Wie können Bürger*innen und Organisationen an regionalen Klimaschutzaktionen teilhaben? Und wie gelingt die Akquise wirksamer lokaler Projekte? All diese Fragen kamen kürzlich bei einem Vernetzungstreffen in München zur Sprache, das adelphi gemeinsam mit dem Landkreis München organisiert hat.

Besuch eines Klimaschutzprojekts vor Ort

Bereits am Vortag unternahmen die Teilnehmer*innen eine Exkursion zu einem ausgewählten Klimaschutzprojekt im Landkreis München, das durch den Klimafonds „Aktion Zukunft+“ unterstützt wird. Die Initiative „Aktion Zukunft+“ bietet die Möglichkeit, Klimaschutzprojekte gezielt mit einer Spende zu unterstützen. Das Klimaschutzprojekt, das die Teilnehmer*innen besichtigt haben, konzentriert sich auf den Aufbau von Humus in der Landwirtschaft. Potenziell lassen sich dadurch vier bis sieben Tonnen CO2-Emissionen pro Hektar reduzieren, was beträchtlich ist.

Während dieses Treffens wurden auch erste Fragen zur Funktion und Wirkungsweise von Klimafonds und der Projektentwicklung diskutiert.

Erfahrungen teilen: von Hamburg über Konstanz nach München

Einen Tag später: Zum Start des Vernetzungstreffens konnten die Teilnehmenden bei einem Rundgang durch eine Klimafonds-Poster-Galerie die wichtigsten Merkmale aller anwesenden Klimafonds (-Konzepte) kennenlernen.  

„Regionaler Klimaschutz im Kohlenstoffmarkt“ lautete der Titel des Vortrags von Denis Machnik, Senior Manager bei adelphi research gGmbH, mit dem dann das Vernetzungstreffen am frühen Morgen startete. Der Klimaschutzexperte gab einen Überblick über die Zukunft des freiwilligen Kompensationsmarkts, das Interesse an und die mögliche Rolle von regionalen Klimabeiträgen. Im Anschluss moderierte Lisa Keusen, Advisor bei adelphi research gGmbH, eine Paneldiskussion. Hier erklärten Dirk Vogeley, Geschäftsführer der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK), Sebastian Hartmann, Bereichsleiter beim Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!), Philip Dafe, Projektleiter der Aktion Zukunft+ beim Landratsamt München, sowie Denis Machnik, wie sie in ihren lokalen Klimafonds bereits praktische Lösungen für diese Fragen entwickeln.

Erfahrungen zur Projektförderung durch Klimafonds, Fundraising als neues Thema für die Verwaltung und die Ansprache von Unternehmen zur Co-Finanzierung von Klimafonds wurden von Vertreter*innen des Hamburger Klimafonds „#moinzukunft“ (Nora Ruge), des Konstanzer Klimafonds (Birgit Zauner) und des Klimafonds des Landkreises München Aktion Zukunft+ (Phillip Dafe) geteilt.

Netzwerken und Grundstein legen

Im Anschluss fanden im „World Café“ interaktive Sitzungen statt, bei denen die Teilnehmenden in Kleingruppen aktuelle Fragestellungen diskutierten und Lösungsansätze erarbeiteten. Dabei wurden zentrale Akteur*innen für den Erfolg eines Klimafonds, geeignete Kommunikationsformate, effektive Methoden zur Gewinnung wirksamer lokaler Klimaprojekte sowie Ansätze zur Bewertung und Monitoring der Klimawirksamkeit geförderter Projekte thematisiert. Zum Abschluss des Workshops wurden Ideen und Wünsche für das weitere Networking untereinander gesammelt.

Insgesamt nahmen 21 Teilnehmende aus 13 Kommunen/ Institutionen aus ganz Deutschland an der Veranstaltung teil. Durch das Vernetzungstreffen in München wurden Grundsteine für ein Netzwerk von Klimafonds-Praktiker*innen sowie für die Einrichtung weiterer Klimafonds geschaffen.

Hier finden Sie eine bebilderte Zusammenfassung des Workshops.

Kontakt: Lisa Keusen, Advisor bei adelphi research gGmbH