Worauf wir bei der COP29 achten sollten
News vom 11. Nov. 2024
News vom 13. Dez. 2019
Südkorea will die Energiewende und möchte dabei von Deutschland lernen. Eine südkoreanische Delegation nutzte die Möglichkeit einer Studienreise nach Berlin, um sich ein eigenes Bild zu machen. Sie lernte dabei insbesondere Energieeffizienzmaßnahmen der Industrie und des Gebäudesektors kennen.
Anfang Dezember 2019 fand in Berlin eine viertägige Studienreise statt, um den Dialog zwischen Deutschland und Korea gezielt mit Blick auf das Thema Energieeffizienz zu fördern. Eine südkoreanische Delegation aus 24 Personen des Ministry of Trade, Industry and Energy (MOTIE), nachgeordneten Institutionen, des staatlichen Stromversorgers KEPCO, Forschungsinstituten sowie Journalisten besuchte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie mehrere große Unternehmen. Dort erhielt sie einen detaillierten Einblick in Energieeffizienzmaßnahmen der deutschen Industrie und des deutschen Gebäudesektors.
Die Teilnehmenden erhielten zunächst einen breiten Überblick über die Energieeffizienzmaßnahmen in Industrie und Gebäuden durch diverse Fachreferenten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. In den darauffolgenden Tagen wurden diese durch Input-Vorträge von Vertretern aus Wirtschaft und Forschung ergänzt, die sich anwendungsorientierten Herausforderungen widmeten, beispielsweise dem Aufbau von Energieeffizienz-Netzwerken (BDI), den Energieeinsparungen in energieintensiven Unternehmen (Covestro AG) oder der Struktur und Funktionsweisen von Darlehensvergaben (KfW).
Die Delegation zeigte sich sehr interessiert und stellte zahlreiche weiterführende Fragen. Vor allem der Kostenfaktor der Energiewende ist in Südkorea ein wichtiges Thema, sodass häufig die Wirtschaftlichkeit der angestrebten Maßnahmen thematisiert wurde. Auch das Problem der Akzeptanz wurde mehrfach angesprochen. Dabei ging es nicht nur um gesellschaftliche Akzeptanz der Energieeffizienzmaßnahmen, sondern auch um die Bereitschaft der Wirtschaft, sich beispielsweise Energieaudits zu unterziehen.
Bereichert und ergänzt wurden die zahlreichen Vorträge durch ausgewählte Besuchspunkte. So konnten die Teilnehmenden eine Vorstellung davon bekommen, wie Energieeffizienzmaßnahmen praktisch in der Industrie und an Gebäuden eingesetzt werden. Besuchspunkte waren unter anderem die Hauptstadtrepräsentanz der Robert Bosch GmbH, der EUREF-Campus sowie die Vattenfall Kältezentrale.
Die zahlreichen Nachfragen und angeregten Diskussionen zeugten davon, dass die Studienreise einen fruchtbaren Austausch ermöglichte. Beide Seiten bekundeten ein großes Interesse daran, den Austausch fortzuführen.
Die Studienreise wurde von adelphi im Auftrag des BMWi im Rahmen des Projektes zur Unterstützung des Deutsch-Koreanischen Energiedialogs und in Abstimmung mit der AHK Korea und dem Ostasiatischen Verein (oav) organisiert.
Südkorea hat sich im Rahmen seines 3. Energiemasterplans dazu verpflichtet, seine Energiewende voranzutreiben, um den Pfad hin zu nachhaltigem Wachstum und einer verbesserten Lebensqualität zu ebnen. Dabei liegt ein starker Fokus auf Energieeinsparpotenzialen durch eine Steigerung der Energieeffizienz. Sie bildet auch einen Grundpfeiler der deutschen Energiewende und stellt somit ein relevantes Schwerpunktthema für einen intensiven Erfahrungs- und Informationsaustausch dar
In Form einer Energiepartnerschaft wird der Energiedialog zwischen Deutschland und Korea zukünftig institutionalisiert und intensiviert. Eine entsprechende Erklärung wurde am 10.12.2019 von Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, und Yunmo Sung, Minister für Handel, Industrie und Energie der Republik Korea in Berlin unterzeichnet.