Neues Projekt: Regulierung, Bewertung und öffentlicher Diskurs von Climate Engineering-Maßnahmen

Im Zuge der nur schleppend vorankommenden internationalen Klimaverhandlungen hat die Debatte um Climate Engineering (CE) – technische Interventionen in das Weltklima, auch genannt Geoengineering – an Bedeutung gewonnen. Die mit Climate Engineering einhergehenden Risiken und nicht intendierten Folgewirkungen lassen sich jedoch kaum abschätzen. Das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Bundestag (TAB) hat daher ein Gutachten zur Regulierung und Bewertung von Climate Engineering in Auftrag gegeben. adelphi ist Projektpartner im Konsortium unter der Leitung des Kiel Earth Institutes.

Der Weltklimarat (IPCC) wird in seinem fünften Sachstandsbericht 2014 direkte Interventionen in das Weltklima zur Vermeidung der globalen Erwärmung eingehend betrachten. Climate Engineering wird von verschiedenen Seiten als mögliche Notfallmaßnahme aufgezeigt, sollte der Klimawandel außer Kontrolle geraten. Mit Climate Engineering-Maßnahmen gehen jedoch eine Reihe von bisher nur unzureichend erforschten und daher kaum abschätzbaren Risiken einher, welche von ähnlicher Tragweite wie die Auswirkungen des Klimawandels wären. Mehr noch, die theoretische Verfügbarkeit entsprechender Technologien könnte den politischen Willen zur Emissionsminderung und das Klimaregime untergraben, ohne das mit Climate Engineering eine erfolgversprechende und nachhaltige Alternative zur Verfügung stände.

Das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Bundestag (TAB) hat daher eine vom Kiel Earth Institute geführte Expertengruppe beauftragt, ein Gutachten zu verschiedenen Aspekten von Climate Engineering zu erstellen. Die Schwerpunkte des Gutachtens liegen auf den rechtlichen Rahmenbedingungen, der Risikobewertung sowie der Analyse des öffentlichen und politischen Diskurses zu Climate Engineering. adelphi trägt hier insbesondere die Perspektiven und Positionen ausgewählter Schwellen- und Entwicklungsländer vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadebatte bei.