Um ihr Engagement in Sachen Klimaschutz werbewirksam zu unterstreichen, lassen sich immer mehr Organisationen mit einem Klimasiegel auszeichnen. Doch der Markt an Labels ist unübersichtlich und die Wahl nicht gerade leicht. Jetzt aber hat die Suche ein Ende: Im Auftrag der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima hat adelphi ein neues Exzellenz-Klimasiegel für nachhaltige Organisationen entwickelt.
Wer heute durch den Supermarkt geht, wird auf den Produktverpackungen immer häufiger Nachhaltigkeitslabel entdecken. Manche davon sind seriös und aussagekräftig, andere weniger. Schnell kann da der Verdacht des Greenwashings aufkommen und die betroffene Organisation an Glaubwürdigkeit verlieren. Mit Nachhaltigkeitssiegel für Organisationen (z.B. Unternehmen, Behörden, Städte etc.) verhält es sich ganz ähnlich. Denn immer mehr Kund*innen, Partner*innen, Investor*innen oder auch die eigenen Mitarbeiter*innen legen besonderen Wert auf ambitioniertes Engagement für Entwicklung und Klima. Nachhaltiges Wirtschaften wird daher zu einem zunehmend wichtigen Wettbewerbsfaktor und kann entscheidend für wirtschaftlichen Erfolg sein.
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Deshalb ist es für Organisationen ratsam, besser keine unnötigen Risiken einzugehen und auf ein Klimasiegel zu setzen, dem sie vollumfänglich trauen können und das höchste Ansprüche an die unternehmerische Klimaschutzambition und Nachhaltigkeitsleistung legt. Genau das ist: Sustainable Development Gold (SDGold). Ins Leben gerufen wurde es von der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. Sie hat es sich zum Ziel gemacht, das Engagement nicht-staatlicher Akteur*innen für nachhaltige Entwicklung und für internationalen Klimaschutz zu fördern. Eigenen Angaben zufolge reduzieren bereits viele der 1.400 Unterstützer*innen der Stiftung ihre Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) und gleichen mit Kompensationsprojekten unvermeidbare Emissionen im globalen Süden aus. Mit SDGold will die Stiftung nun zum einen besonders engagierte Unterstützer*innen auszeichnen und zum anderen einen transparenten und qualitativen Standard des Wirtschaftens etablieren.
Wie erhalten interessierte Organisationen das Gold-Klimasiegel?
Der allererste Schritt auf dem Weg zum Klimasiegel SDGold: die Mitmacherklärung der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima als Unterstützer*in unterzeichnen – entweder als Organisation oder als Privatperson. Damit erklärt man sich unter anderem bereit, die Ziele zur nachhaltigen Entwicklung der Agenda 2030 (Sustainable Development Goals, SDGs) und des Pariser Klimaabkommens mitzutragen und eine ganzheitliche Klimaschutzstrategie zu erarbeiten. Letztere verfolgt das Ziel, möglichst schnell die organisatorischen THG-Emissionen zu reduzieren und verbleibende Restemissionen mit Kompensationsprojekten auszugleichen. Mit Hilfe eines Online-Tools können interessierte Organisationen vorab prüfen, ob sie die Basiskriterien erfüllen, um sich für das Qualitätssiegel zu bewerben.
Zur Zertifizierung müssen Organisationen fünf Prüfungsschritte durchlaufen:
1. Verantwortlichkeiten schaffen und eine Risikoanalyse entlang der gesamten Lieferkette erstellen
2. THG-Emissionen umfassend und nach wissenschaftlichen Standards bilanzieren
Nach Abschluss dieser zwei Schritte folgt die Aufnahme in den Kreis „SDGo – Destination SDGold“. Sozusagen kann es jetzt losgehen: Mitglieder können an Workshops und Trainingsangeboten für Fortgeschrittene teilnehmen.
3. Konkrete und ambitionierte Klimaschutzziele und Maßnahmen festlegen
4. Noch nicht-vermeidbare Emissionen durch hochwertige Klimaschutzprojekte im globalen Süden ausgleichen
5. Zur Erreichung der SDGs beitragen, z.B. durch den Erwerb von Emissionsgutschriften aus „Least Developed Countries“
Nach erfolgreichem Abschluss aller Prüfungsschritte erhalten Organisationen das Qualitätssiegel SDGold für zunächst drei Jahre. Damit können sie glaubhaft kommunizieren, dass sie „Excellence in Sustainable Development“ erreicht haben.
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Unabhängig geprüft und besiegelt: Die Vorteile auf der Hand
Die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima fordert ihre Unterstützerschaft mit dem mehrstufigen Siegelansatz dazu auf, die Abfolge „Vermeiden und Reduzieren vor Kompensieren“ der THG-Emissionen einzuhalten. Dazu wird das konkrete Vorgehen der Organisationen in den Schritten 3 bis 5 von einer externen Prüforganisation verifiziert. Dabei wird auch begutachtet, ob die Standards der unterstützten Klimaschutzprojekte im globalen Süden den Anforderungen der Stiftung entsprechen und zusätzlich Entwicklungswirkungen fördern. Während des gesamten Prüfverfahrens steht die Stiftung Organisationen beratend zur Seite, etwa auch bei der Entwicklung einer Klimaschutzstrategie. All dies bietet Siegel-Anwärter*innen Transparenz und Sicherheit im Sinne der SDGs und des Übereinkommens von Paris.
Credibility-Booster für glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation
Mit dem verliehenen Klimasiegel SDGold können Organisationen ihr zertifiziertes Engagement für nachhaltige Entwicklung und internationalen Umweltschutz nicht nur bezeugen, sondern auch öffentlichkeitswirksam kommunizieren. Und je mehr Organisationen mitmachen, umso besser – ganz im Zeichen des 17. SDG: Partnerschaften schmieden zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele.
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Kontakt: Denis Machnik, Senior Manager und Co-Lead Climate Policy bei adelphi