Worauf wir bei der COP29 achten sollten
News vom 11. Nov. 2024
News vom 14. März 2018
Das Handbuch bietet politischen Entscheidungsträgern ein Werkzeug zur Bestimmung von Partnern vor Aufnahme von Verknüpfungsverhandlungen und bietet Aufschluss darüber, wie wichtige Ziele erreicht, und potenzielle Risiken bei der Verknüpfung von Emissionshandelssystemen minimiert werden können.
Immer mehr Emissionshandelssysteme (EHS) entwachsen ihren Kinderschuhen. Gleichzeitig suchen politische Entscheidungsträger nach Möglichkeiten, wie sie ihre Anpassungsziele möglichst kosteneffizient erreichen können. Die Verknüpfung von Emissionshandelssystemen spielt hier eine wichtige Rolle und könnte zu einem größeren, effizienteren Emissionsmarkt und zu einer intensiveren internationalen Zusammenarbeit im Klimaschutz führen. Im letzten Jahr expandierte die Western Climate Initiative nach Abschluss eines Abkommens mit der Provinz Ontario zum größten Kohlenstoffmarkt in Nordamerika. Auch die Schweiz und die EU unterzeichneten Ende 2017 eine Vereinbarung zur Systemkopplung. Vor der Aufnahme von Verhandlungen zur Verknüpfung von Systemen müssen die möglichen Auswirkungen in einem möglichst überschaubaren Zeitraum eingehend analysiert werden – eine allgemeine Recherche in der Wirtschaftsliteratur reicht dabei in der Regel nicht aus. Denn die Effekte einer Verknüpfung von EHS sind abhängig von den jeweiligen Systemen und Gesetzgebungen.
Im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) arbeitete adelphi mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH zusammen, um einen systematischen Rahmen für die Bewertung von Verknüpfungen und möglichen Kooperationspartnern zu entwickeln.
Ergebnis der Zusammenarbeit ist ein Linking-Handbuch (linking manual), das politische Entscheidungsträger bei der Bewertung von Risiken und Vorteilen der bilateralen Verknüpfung von Emissionshandelssystemen unterstützt. Durch das Entstehen von größeren Märkten ermöglichen Verknüpfungen (linkages) Zugang zu mehr (und möglicherweise günstigeren) Alternativen der Emissionsreduzierung. Durch die Erzeugung eines gemeinsamen Kohlenstoffpreises sind einheitliche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen in beiden Systemen gegeben. Mit einem größeren Markt wird die Liquidität erhöht und Schocks können effektiver absorbiert werden. Darüber hinaus kann die Verknüpfung von EHS auch Führungsstärke in der Klimapolitik demonstrieren und andere Gesetzgebungen zur Zusammenarbeit bei der Bewältigung des Klimawandels zu ermutigen. Allerdings geht dies nicht ohne Risiken einher. So sollten Kooperationspartner sicherstellen, dass der gemeinsame Markt einen bestimmten Reduzierungswert und Umweltwirksamkeit gewährleistet. Möglicherweise ergeben sich auch Vorbehalte in Bezug auf das Abtreten von Souveränität durch einen gemeinsam operierenden Markt bzw. den Einfluss auf lokale Klimamaßnahmen, wenn ein großer Teil der Emissionsreduzierung nicht mehr vor Ort stattfindet. Dieses Handbuch verfolgt das Ziel, politischen Entscheidungsträgern ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, mit dem sie potenzielle Kooperationspartner bewerten können, und bietet ihnen Anregungen für ein gemeinsames Systemdesign, mit dem sie die Partner ihre Verknüpfungsziele maximieren können.