Nach Baku - die COP braucht endlich wieder ein Heimspiel
Kommentar von Dennis Tänzler
News vom 10. Dez. 2020
Kleine und mittelständische Unternehmen sind zentral für die deutsche Wirtschaft und damit für Deutschlands soziale und ökologische Verantwortung in der Welt. Doch sie haben gegenüber Lieferanten weniger Macht als Großkonzerne. Ein neues Tool hilft ihnen auf dem Weg zu nachhaltigen Lieferketten.
Was bedeutet unternehmerische Verantwortung für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs)? Wie kann KMUs der Einstieg in das nachhaltige Lieferkettenmanagement gelingen? Auf welche besonderen Herausforderungen treffen KMUs und welche Rolle können sie bei der Umsetzung der unternehmerischen Verantwortung in Deutschland einnehmen? Diese und weitere Fragen adressiert der „KMU Kompass“ – ein speziell für KMUs entwickeltes Online-Tool für das nachhaltige Lieferkettenmanagement.
Der KMU Kompass wurde von adelphi im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) entwickelt und hilft KMUs dabei, schrittweise in das nachhaltige Lieferkettenmanagement einzusteigen. So können sie ihre unternehmerische Verantwortung im Sinne der VN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte 2016–2020 (NAP) prozessorientiert umsetzen.
Der KMU Kompass orientiert sich dabei an den fünf Kernelementen der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht, die im NAP verankert sind. Er identifiziert fünf zentrale Prozessschritte für das nachhaltige Lieferkettenmanagement: (1) Strategie entwickeln; (2) Risikoanalyse durchführen; (3) Maßnahmen ergreifen; (4) messen und berichten; (5) Beschwerden managen.
Während sich die Prozessschritte zwar am NAP orientieren, der wiederum die Basis dafür schafft, die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht in Deutschland umzusetzen, weitet der KMU Kompass das Verständnis der unternehmerischen Sorgfaltspflicht explizit auf umweltbezogene Risiken aus. Damit setzt der KMU Kompass auf einen integrativen Ansatz, in dem menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken nach Möglichkeit zusammen betrachtet werden, um ein ganzheitliches Lieferkettenmanagement zu ermöglichen.
Neben dem Online-Tool, das es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, sich der Reihenfolge nach durch die fünf Prozessschritte zu klicken, bietet die Internetseite auch konkrete Praxishilfen zu einigen zentralen Herausforderungen, die im Laufe des Projekts identifiziert wurden. Unter anderem können sich KMUs ein Excel-Tool für eine erste Risikoeinschätzung herunterladen oder Tipps für die Umsetzung von Maßnahmen anschauen.
Projektverantwortliche und Ansprechpartner/-innen bei adelphi sind weissadelphi [dot] de (Daniel Weiß) und garciaadelphi [dot] de (Bibiana García).